Rechtsruck in Deutschland Olympiasiegerin hat Angst um ihr Leben

Der Rechtsruck in Deutschland beschäftigt auch die Sportwelt. Malaika Mihambo ist besorgt – auch um ihre eigene Sicherheit.
Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo blickt mit großem Unbehagen auf die politischen Entwicklungen in Deutschland. Besonders das Erstarken der AfD, die bei der vergangenen Bundestagswahl mit 20,8 Prozent zweitstärkste Kraft wurde, bereitet ihr Bauchschmerzen. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" betonte die 31-Jährige sogar, dass sie Sorge um ihr eigenes Leben habe. "Natürlich, aber Angst hilft nicht", sagte Mihambo.
Die studierte Politikwissenschaftlerin sieht ein grundlegendes Problem darin, dass Parteien zur Wahl zugelassen sind, die die demokratischen Grundwerte nicht mittragen. Eine der Lehren aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs sei, "dass antidemokratische Parteien keinen Platz in einer Demokratie haben dürfen". In dieser Hinsicht dürfe man keine Toleranz zeigen.
"Jetzt ist Achtsamkeit und Wachsamkeit gefragt"
Mihambo betonte, dass der Nationalsozialismus zwar intellektuell, aber noch nicht emotional ausreichend aufgearbeitet sei. "Es ist wichtig, dass man sich als Gesellschaft damit auseinandersetzt, dass man das überwindet. Dazu gehört, zu lernen, was in der Geschichte passiert ist", so Mihambo. Sie forderte Achtsamkeit und Wachsamkeit, "aber auch klare Grenzen, wo sie nötig sind".
Zudem kritisierte Mihambo die Verbreitung von Des- und Fehlinformationen, besonders in sozialen Medien. Diese seien eine treibende Kraft hinter der aktuellen Entwicklung. "Im Zeitalter des Populismus geht es auch darum, wie man Information und Desinformation darstellt", sagte die zweimalige Weltmeisterin. Die Gefahr bestehe darin, dass Falschinformationen, die Angst, Wut und Hass schüren, nicht ausreichend korrigiert würden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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