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Miriam Neureuther berichtet: "Haben mir die Pistole auf die Brust gesetzt"


Miriam Neureuther gibt Einblicke
"Haben mir regelrecht die Pistole auf die Brust gesetzt"

Von t-online, MEM

Aktualisiert am 02.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Miriam Neureuther: Die ehemalige Biathletin erlebte in ihrer Karriere viel Druck.Vergrößern des Bildes
Miriam Neureuther: Die ehemalige Biathletin erlebte in ihrer Karriere viel Druck. (Quelle: FrankHoermann/SVEN SIMON)
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Die frühere Biathletin Miriam Neureuther versucht, über Tabuthemen der Branche aufzuklären. Dabei gibt sie Einblicke in ihre Vergangenheit.

Miriam Neureuther war als Biathletin erfolgreich, gewann unter anderem WM-Gold und Olympia-Silber. Ihre Bekanntheit will die Ehefrau von Felix Neureuther dafür nutzen, nach ihrer Karriere über Tabuthemen der Branche aufklären. In einer ARD-Doku sprach sie gemeinsam mit der Turnerin Kim Bui über Essstörungen im Sport.

Nun gab sie in einem Interview mit dem "Münchner Merkur" weitere Einblicke und berichtete vom Druck, der auf sie ausgeübt wurde: "Es war ein Trainer aus dem Stab der Weltcup-Mannschaft – nicht mein Heimtrainer – und ein Mannschaftsarzt. Die haben mir beide regelrecht die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt, dass ich abnehmen müsse, wenn ich wieder bei Wettkämpfen starten möchte."

Dies war in der Saison 2011/12, nachdem sich die damalige Biathletin einer Operation unterziehen musste und vier Kilo zugenommen hatte, wie sie selbst erzählte. Die Anmerkungen seien subtil gewesen, so Neureuther. "Nach dem Motto: Miri, braucht es diesen Kuchen jetzt wirklich? Ich war damals grad Weltmeisterin geworden, und das Erste, was mir gesagt wurde, war: 'Stell dir vor, wie viel schneller du gewesen wärst, hättest du drei Kilo weniger gehabt.'"

Danach habe sie zehn Kilo abgenommen. "Ich war sicher an meinem persönlichen unteren Gewichtslimit", so die Ex-Sportlerin: "Mit dem Ergebnis, dass dieselben Leute, die mir erst gesagt hatten, ich müsste abnehmen, nun sagten, ich müsse zunehmen." Neureuther habe damals beschlossen, keine Diäten in dem Ausmaß mehr zu machen. Auch, um nicht an einer Essstörung zu leiden.

Neureuthers Bedauern bei Konstanze Klosterhalfen

Heute ist sie dreifache Mutter und sorgt sich auch um Kolleginnen aus der Branche. In der besagten ARD-Dokumentation "Hungern für Gold" wird auch die deutsche Langstreckenläuferin Konstanze Klosterhalfen gezeigt.

Allerdings wollte die sich in der Doku nicht äußern – was Neureuther bedauert: "Ich hätte mich gerne mit ihr wegen solcher Verdachtsmomente unterhalten. Daher war mir auch der Austausch mit Kim in diesem Film so wichtig und lehrreich, denn ich selber hatte ja keine Essstörungen. In meinen Augen sollte man aber mit solchen möglichen Problemen offen umgehen."

In Bezug auf die 26-jährige Klosterhalfen, die auf den Betrachter sehr dünn wirkt, sagte Neureuther weiter: "Da sind auch die Ärzte von Konstanze Klosterhalfen in der Verantwortung. Wenn sie ihre Gesundheit für den Sport opfern möchte, so ist das ihre Entscheidung. Ich wollte das nie."

Verwendete Quellen
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