Zehnkämpfer Niklas Kaul zu Olympia-Debatte: Gesundheit steht über allem
Berlin (dpa) - Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul würde eine Absage der Olympischen Spiele in Tokio wegen des neuartigen Coronavirus verstehen.
"Über allem steht die Gesundheit", sagte der 22-Jährige in einem Sport1-Interview. "Wenn die Olympischen Spiele stattfinden und es die Gefahr gibt, dass sich Menschen mit dem Coronavirus infizieren und danach in Länder zurückkehren, in denen die medizinische Versorgung nicht so gut ist wie hier, wäre das noch mal deutlich schlimmer als in Deutschland", erklärte Kaul.
Als Sportler müsse man akzeptieren, wenn es zu große Bedenken an einer Austragung von Olympia gebe. Eine Absage wäre schade, sagte Kaul. "Aber es bringt ja am Ende auch nichts, wenn wir supertolle Olympische Spiele mit vielen Fans und Sportlern haben - und am Ende gibt es einen rapiden Anstieg von Corona-Infektionen, die gerade bei älteren Menschen sehr kritisch wären", fügte der Mainzer hinzu.
Die Sommerspiele in Tokio sollen am 24. Juli eröffnet werden. Bislang halten die japanischen Organisatoren und das Internationale Olympische Komitee an den Vorbereitungen für Olympia fest. Kaul sagte, er würde daher auch sein Training wie bisher fortsetzen. "Am Ende können wir ja eine Entscheidung nicht ändern. Wir müssen uns vorbereiten, als würden die Olympischen Spiele sicher stattfinden", sagte der Zehnkämpfer.
Zuletzt hatte Japan einen weiteren Anstieg der Infektionen mit dem neuen Coronavirus gemeldet. Die meisten Fälle entfallen aber auf Passagiere und Crewmitglieder eines Kreuzfahrtschiffes.