90-Meter-Speerwerfer Hofmann: "Erst geht es um die Kohle, dann um den Sport"
Doha (dpa) - Der deutsche 90-Meter-Speerwerfer Andreas Hofmann kritisiert die Kommerzialisierung im Sport.
"Oft geht es erst einmal um die Kohle, dann um den Sport. Das ist schade", sagte der 27-jährige Mannheimer im Interview mit dem Sportportal "Sportbuzzer". "Die Leichtathletik ist aber auf einem besseren Weg, sich selbst besser zu vermarkten – auch in den sozialen Medien."
Gut findet der Europameisterschaftszweite, der bei der WM in Doha heute in der Qualifikation an den Start geht, die Idee der Finals. "Wenn sich mehrere Verbände zusammenschließen, könnte man ein paar Wochenenden im Sommer ähnlich wie im Winter verschiedene Sportarten mit ihren Weltcups zeigen", sagte Hofmann mit Bezug auf die erstmals im August in Berlin zur gleichen Zeit ausgetragenen zehn deutschen Meisterschaften. "Da gibt es sicherlich Potenzial, das noch ausgeschöpft werden kann."
Für nicht ausgeschlossen hält er, dass im Speerwurf der Männer eines Tages die 100-Meter-Marke übertroffen werden könnte. "Für komplett unrealistisch halte ich das nicht, auch wenn noch einige Meter fehlen", meinte Hoffmann. "Wir fangen jetzt hier gar nicht an, eine Barriere aufzubauen. Wenn wir einen Speer in eine Schussmaschine stellen, fliegt der locker über 100 Meter", sagte er. "Technisch ist es also machbar, wir sind aber keine Maschinen." Den Weltrekord hält seit 1996 der Tscheche Jan Zelezny mit 98,48 Meter.