Bei der EM nicht im Stadion Merkel wehrt sich gegen Kritik deutscher Leichtathleten
Die Leichtathletik-EM in Berlin war ein voller Erfolg. Angela Merkel blieb der Veranstaltung allerdings fern – was einigen Sportlern übel aufstieß. Nun erklärte sich die Bundeskanzlerin.
Bundeskanzlerin Angela Merkel will die Kritik an ihrer Abwesenheit bei der Leichtathletik-EM in Berlin nicht gelten lassen. "Die Bundeskanzlerin verfolgt und begeistert sich für ganz verschiedene Sportarten, ganz unabhängig davon, ob sie bei Wettkämpfen im Stadion ist oder nicht", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Mehrere Sportler hatten zuletzt ihre Enttäuschung über Merkels Fernbleiben von den am Sonntag zu Ende gegangenen Wettkämpfen bekundet.
Schwanitz kritisiert Merkel
Vor allem Christina Schwanitz, Silbermedaillengewinnerin im Kugelstoßen, hatte im ZDF-Sportstudio ihren Unmut geäußert. "Nach Rio de Janeiro kann sie fliegen und ist mehrere Tage nicht auf Arbeit. Im Fußball geht's", sagte Schwanitz mit Verweis auf die WM 2014 und meinte: "Das finde ich ziemlich schade. Da sieht man auch die Wertschätzung." Seibert wies am Montag den Vorwurf der Ungleichbehandlung zurück. Merkel war am Wochenende zu Besuch beim spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez.
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"Fußball ist ihr wichtig, aber als Sportfan interessiert sie sich auch für andere Disziplinen, und sie weiß sehr genau, dass auch in Disziplinen, in denen die Gewinner nicht Millionengagen verlangen können oder bekommen, ganz Bewundernswertes geleistet wird", sagte Seibert. Mit Blick auf die Titelkämpfe in der Bundeshauptstadt gratulierte Seibert den Sportlern im Namen der Kanzlerin: "Glückwunsch an alle deutschen Medaillengewinner, aber auch an die, die auf den hinteren Plätzen für sich persönlich Großes geleistet haben."
- sid