Winterspiele in Peking Hildebrand erste Olympia-Ersatzfrau im Biathlon
Antholz (dpa) - Die frühere Staffel-Weltmeisterin Franziska Hildebrand ist die erste Olympia-Ersatzfrau im Biathlon. Sollte eine der fünf für die Peking-Spiele nominierten Skijägerinnen ausfallen, werde die 34-Jährige in Chinas Hauptstadt nachreisen.
Das erklärte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) auf dpa-Anfrage. Über die Nominierung des Biathlon-Damen-Teams hatte es zuletzt heftige Diskussionen gegeben, da die Olympia-Mannschaft bereits vor dem letzten Weltcup in Antholz benannt worden war. Ins Team für die Winterspiele vom 4. bis 20. Februar sind Denise Herrmann, Vanessa Voigt, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Anna Weidel berufen worden.
Nach der Olympia-Generalprobe in Italien haben sowohl Anna Weidel als auch Franziska Hildebrand jeweils "nur" die halbe Norm erfüllt - es hätte sich also nicht viel geändert. In der Gesamtwertung ist Franziska Hildebrand mit 138 Punkten 34., Anna Weidel belegt mit 72 Zählern Rang 46. Die 25-Jährige, die gleich im ersten Saison-Rennen Neunte geworden war, danach krank wurde und beim ersten Heimweltcup in Oberhof auch noch stürzte, hofft auf einen Formanstieg in Peking.
Hildebrand enttäuscht
"Es ist zur Zeit mental generell nicht leicht. Ich kriege die Diskussionen mit Olympia ja auch mit. Ich weiß, dass sich viele die Hildebrand an meiner Stelle wünschen. Das ist mir auch bewusst, sie hätte es natürlich auch verdient", sagte Weidel am Wochenende in der ARD. "Für mich ist es auch schwierig, ich habe die Nominierung nicht gemacht."
Hildebrand hatte über ihre Nichtnominierung im TV-Sender Sky gesagt: "Am liebsten würde ich mich hinstellen und heulen, ganz ehrlich. Im Moment ist es so richtig bitter." Hildebrand, die ohne Frage ansteigende Form zeigte, sagte, sie habe fälschlicherweise angenommen, dass die Antholz-Rennen auch zu einer möglichen Nominierung zählen.
Bernd Eisenbichler, der Sportliche Leiter Biathlon, hatte den DOSB in der vergangenen Woche kritisiert, weil der Antholz-Weltcup nicht für die Nominierung herangezogen werden konnte. Einen Ausnahmeantrag habe der DOSB nicht gewährt. Allerdings hatte der nationale Verband den Skispringern eine Verlängerung zugebilligt, dort wurde das endgültige Olympia-Team erst an diesem Wochenende nominiert.