DFB-Pokal Gelungene Premiere von Lewandowski-Backup Choupo-Moting
München (dpa) - Den anerkennenden Schulterklopfer von Thomas Müller hatte sich Eric Maxim Choupo-Moting ebenso verdient wie das erste Lob seines Trainers.
"Er hat gezeigt, dass er Tore schießen und Elfmeter rausholen kann. Fürs erste war ich zufrieden", sagte Hansi Flick über den neuen Schattenmann von Robert Lewandowski, der bei seinem Debüt für den FC Bayern beim 3:0-Pokalsieg gegen den Fußball-
Fünftligisten 1. FC Düren völlig verdient zum "Man of the Match" gekürt wurde.
Mit der Trophäe in der Hand lächelte Choupo-Moting am Donnerstagabend in die TV-Kameras und schwärmte vom neuen Arbeitsplatz. "Ich bin happy, mein erstes Spiel gemacht zu haben für Bayern München. Ich bin happy, zurück in Deutschland zu sein. Und ich bin um so glücklicher, entscheidend beteiligt gewesen zu sein mit zwei Toren und dem Elfmeter", sagte der Last-Minute-Zugang von Paris Saint-Germain.
Beim Debütantenball gegen die wackeren Amateure aus Düren wurde der 1,91 Meter große Mittelstürmer seiner Stellenbeschreibung auf Anhieb gerecht. Er soll da sein, wenn Torjäger Lewandowski mal eine Pause benötigt. "Choupo bringt Spielwitz mit. Er passt gut in unsere Spielweise, da er technisch mit dem Ball sauber unterwegs ist. Und wenn er die Torquote hält, dann passt es definitiv", sagte Müller.
"Ich fühle mich jetzt schon zu hundert Prozent Bayern München", sagte Choupo-Moting. Der 31-Jährige hätte sogar drei oder viermal treffen und damit einen Vereinsrekord erzielen können: Denn noch keiner traf in seinem ersten Bayern-Pflichtspiel häufiger als zweimal.
Egal. Auf die Spezialaufgabe als Backup für Lewandowski hat der Neue richtig "Bock". Er will die Rolle bestmöglich ausfüllen. "Ich habe Riesen-Respekt vor Lewy, er wurde verdientermaßen zum besten Spieler der Saison gewählt. Wenn ich meine Minuten nach ihm bekomme, ist das in Ordnung. Und wenn wir zusammenspielen, umso besser", sagte Choupo-Moting. Genau diesen Spielertypen suchten die Bayern-Bosse.
Die Bayern-Denke hat der bundesligaerprobte Profi auch schon intus. "Ziel ist ganz klar, den Pokal zu gewinnen, so wie die Meisterschaft und am besten auch die Champions League. Der FC Bayern möchte immer so viel wie möglich gewinnen", sagte der gebürtige Hamburger.
Auch Flick bekam gegen Düren, was er wollte. Die Pflichtaufgabe in der ersten Pokalrunde wurde erfüllt. Und bei den fünf in der Startelf eingesetzten Neuzugängen - neben Choupo-Moting Rückkehrer Douglas Costa, Marc Roca, Bouna Sarr und Alexander Nübel im Tor - sah er "Ansätze", die ihn zuversichtlich stimmen. "Mit dem ersten Schritt bin ich zufrieden", resümierte der Coach: "Jetzt wollen wir sehen, dass sie step by step an die hundert Prozent kommen." Ein erstes "Ranking" der Neuen wollte Flick am Freitag aber nicht abgeben.
Auch Müller bewertet die Schlusseinkäufe positiv. "Douglas hatte das Bayern-Trikot schon öfter an. Bouna hat gleich ein Tor vorbereitet. Choupo hat gleich zwei Tore gemacht. Und Marc hat im Mittelfeld die Fäden gezogen. Man hat gesehen, dass die Jungs Qualität haben", sagte der Kapitän, der den Elfmeter zum 2:0 verwandelte, über die neuen Kollegen, die für die dringend benötigte Breite im Kader sorgen.
Schon am Samstag (18.30 Uhr) geht es für die Bayern in der Bundesliga beim Aufsteiger Arminia Bielefeld wieder um wichtige Punkte. Es geht jetzt in intensive Wochen mit einem ständigen Wechsel von Liga und Champions League. Flick will bei der Aufstellung verstärkt auf die Fitness achten. "Wir wollen unseren Fußball spielen und unsere Idee weiter umsetzen. Das geht nur mit hundert Prozent. Wenn ein Spieler keine hundert Prozent geben kann, muss ein anderer spielen."
In Bielefeld soll wieder die Erstbesetzung auf dem Rasen stehen, also Manuel Neuer statt Nübel im Tor oder auch Lewandowski im Angriff für Choupo-Moting. Der Zwei-Tore-Starter mochte nach seinem "gelungenen Einstand" öffentlich nichts fordern. "Wir werden noch so viele Spiele haben", sagte Choupo-Moting mit Blick auf das "brutale Programm" bis Weihnachten: "Ich bin einfach happy, hier zu sein."