Nach Kritik Real-Star Kroos relativiert Äußerung zu Gehaltsverzicht
Fußballer Toni Kroos ist nach harter Kritik zurückgerudert und hat sich für Gehaltskürzungen bei Real Madrid ausgesprochen. Der DFB-Nationalspieler will mit dem Verzicht anderen Mitarbeitern des Klubs helfen.
Fußball-Nationalspieler Toni Kroos ist in Spanien wegen seiner ablehnenden Haltung zu einem Gehaltsverzicht in die Kritik geraten. Gegen diese wehrt er sich nun auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Dort schrieb er auf spanisch und somit für seine internationalen Fans lesbar: "Es ist möglich, dass es nicht richtig übersetzt wurde oder dass einige es nicht verstehen wollen. Vom ersten Moment an kennen Sie mich meiner Meinung nach gut: Wenn wir Arbeitern und Bereichen im Klub helfen können, ist es logisch, einen Teil unseres Gehalts aufzugeben."
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Zuvor war der Mittelfeldspieler von Rekordmeister Real Madrid von Medien und Fans unter anderem als unsolidarisch und realitätsfremd getadelt worden. Kroos hatte sich zunächst gegen eine Kürzung seiner Bezüge in der Corona-Krise ausgesprochen.
Real-Profis verzichten auf zehn Prozent ihres Gehalts
"Er muss auf die Erde zurückkehren. Er hat eine Gefühlslosigkeit gezeigt, die mir wehtut", sagte der in Spanien bekannte Journalist Tomas Roncero von der Zeitung "AS" in einer TV-Talkrunde in der Nacht zum Mittwoch. Kroos habe gezeigt, "dass er sich nicht um das Unternehmen schert, das ihn bezahlt". Das sei "wie eine Ohrfeige", meinte der frühere Torhüter und Ex-Trainer Jorge D'Alessandro in derselben Sendung. "Dieser Mann lebt doch in einer Blase, in einer anderen Welt. Der 30 Jahre alte Kroos hatte im SWR-Podcast "Steil extra!" gesagt: "Auf das Gehalt zu verzichten, ist wie eine Spende ins Nichts oder an den Verein, wobei es hier nicht nötig ist."
Real Madrid hat sich zwischenzeitlich mit seinen Spielern auf eine Kürzung der Gehälter geeinigt. Vorerst beträgt die Reduzierung zehn Prozent. Sollte die Saison 2019/20 abgebrochen werden, würde die Kürzung bei 20 Prozent liegen, teilte der Verein mit. Von der Maßnahme sind auch die Basketball-Profis betroffen. Von dem eingesparten Geld sollen die finanziellen Einbußen der zahlreichen anderen Angestellten des Vereins gemildert werden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa