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NFL: Brady krönt Patriots-Dynastie mit Super-Bowl-Rekord


NFL
Brady krönt Patriots-Dynastie mit Super-Bowl-Rekord

Von dpa
Aktualisiert am 04.02.2019Lesedauer: 4 Min.
Nach dem gewonnenen Super Bowl feierte Patriots-Quaterback Tom Brady (M.Vergrößern des Bildes
Nach dem gewonnenen Super Bowl feierte Patriots-Quaterback Tom Brady (M.) mit seiner Tochter Vivian. (Quelle: Mark Humphrey/AP./dpa)

Atlanta (dpa) - Überglücklich herzte Super-Bowl-Rekordchamp Tom Brady seine Ehefrau Gisele Bündchen und reckte gemeinsam mit Töchterchen Vivian die ersehnte Silbertrophäe in den Konfettiregen.

Mit dem 13:3-Erfolg gegen die überforderten Los Angeles Rams im punkteärmsten Finale der modernen NFL-Geschichte kehrten der Star-Quarterback und seine New England Patriots auf den Football-Thron zurück. "Es ist ein unglaubliches Jahr", schwärmte Altmeister Brady, nachdem er sein Team in Atlanta als erster Spieler überhaupt zum sechsten Super-Bowl-Titel geführt hatte. "Das wird wahrscheinlich erst in sehr, sehr langer Zeit so richtig bei mir ankommen."

Breit grinsend trug Brady die Vince-Lombardi-Trophäe nach dem zähen Endspiel persönlich in die Kabine der Patriots. Team-Besitzer Robert Kraft verteilte in den Katakomben Zigarren, die schweren Jungs tanzten zu Hip-Hop-Beats aus einem überdimensionalen Ghettoblaster. "Unsere Verteidigung? Das war unglaublich", lobte Brady seine Teamkollegen nach der Defensivschlacht.

Dieser Oldschool-Football sorgte für reichlich kritische Stimmen. "Für die, die eingeschlafen sind...die Patriots haben den Super Bowl gewonnen", spottete die Nachrichtenagentur AP. "Der schlechteste Super Bowl der Geschichte", schrieb CNN in einem Meinungsbeitrag. "Es war langweilig, lahm, unspannend, niemals endend."

Nur wenige Minuten nach dem Triumph musste sich der 41 Jahre alte Brady schon wieder der Frage stellen, ob er wirklich wie angekündigt weitermachen will. "Guck dir das an", antwortete Brady auf der Bühne des imposanten Mercedes-Benz Stadiums und zeigte in Richtung der enthusiastischen Patriots-Fans. "Wie kann dich das nicht motivieren?"

Noch ist also kein Ende der Dynastie in Sicht, die Brady gemeinsam mit Coach Bill Belichick begründet hat. Mit dem sechsten Titelgewinn zogen die Patriots mit Super-Bowl-Rekordsieger Pittsburgh Steelers gleich. Bevor die traditionelle Siegesparade am Dienstag in Boston steigt, zeigten sich die in weiten Teilen der USA verhassten Patriots erleichtert über den Beweis der alten Stärke. "Es gibt eine Konstante in den letzten 18 Jahren. Zwei Männer haben das Beste geschafft, was jemals erreicht wurde: Bill Belichick und Tom Brady", lobte Kraft. "Aufgrund ihrer harten Arbeit und echter Führungsstärke darf ich zum sechsten Mal sagen: Wir sind alle Patriots."

Mit einem defensiven Meisterplan entzauberten Belichick und sein Trainerstab den gefürchteten Angriffswirbel von Los Angeles. "Jetzt gerade bin ich ziemlich benommen, aber definitiv, ich wurde ausgecoacht", gestand Rams-Coach Sean McVay mit einer leicht heiseren Stimme. "Ich habe es nicht ansatzweise gut genug gemacht für unser Team. Das Schwerste daran ist die Endgültigkeit."

Der 33-Jährige verlor das Duell der Generationen mit dem doppelt so alten Belichick. Und auch Spielmacher-Jungstar Jared Goff (24) wirkte auf der ganz großen Bühne sichtbar überfordert, saß zeitweise schon während der Partie mit gesenktem Kopf auf der Bank und musste sich dem ebenfalls nicht fehlerlosen Brady geschlagen geben. "Es killt dich, und es tut mir so weh, weil ich weiß, wie gut unsere Defensive gegen dieses Team und Tom (Brady) gespielt hat", sagte Goff deprimiert. "Es ist fürchterlich." Die Rams verpassten ihren zweiten Super-Bowl-Triumph nach 2000, als sie vor der Rückkehr vor drei Jahren nach Los Angeles noch in St. Louis angesiedelt waren.

Mit 20:17 gegen die Rams hatte Brady vor 17 Jahren schon seinen ersten Super-Bowl-Sieg errungen. Nun stellten beide Teams mit insgesamt nur 16 Punkten einen Negativrekord auf, in den ersten drei Vierteln gab es überhaupt keinen Touchdown. Im Gegensatz zur großen Enttäuschung des Vorjahrs mit der spektakulären Final-Niederlage gegen die Philadelphia Eagles wurde Brady aber mit seiner Erfahrung zum mitentscheidenden Faktor.

Nervenstark wie schon so oft führte er die Patriots im letzten Viertel mit vier perfekten Würfen übers Feld. Nach dem feinen Pass auf Rob Gronkowski bis kurz vor die Endzone sprang auch Topmodel Bündchen auf der VIP-Tribüne auf. NFL-Neuling Sony Michel trug den Ball die verbliebenen zwei Yards zum Touchdown. "Er hatte eine unglaubliche Rookie-Saison", sagte Brady über den 23 Jahre alten Running Back. "Ich bin so stolz auf ihn." Als wertvollster Spieler wurde Wide Receiver Julian Edelman ausgezeichnet, der zehn Pässe von Brady für einen Raumgewinn von 141 Yards fing.

Für den Quarterback selbst hatte die Partie denkbar schlecht angefangen, gleich sein erster Pass wurde von Rams-Verteidiger Cory Littleton abgefangen. Für Brady war es erst die sechste Interception in seinem neunten Super Bowl. Am Ende der nächsten Patriots-
Angriffsserie verzog Kicker Stephen Gostkowski seinen Schussversuch aus 46 Yards. So setzte sich eine Super-Bowl-Schwäche New Englands fort: In der Ära von Brady gelangen in allen ersten Finalvierteln zusammen gerade einmal mickrige drei Punkte.

Die Patriots brachten sich durch eigene Fehler um den Lohn für ihre Überlegenheit, der sonst so explosive Angriff der Rams konnte hingegen überhaupt keinen Schwung aufnehmen. Sechsmal waren die Rams vor der Pause in Ballbesitz, sechsmal mussten sie den Ball zum Gegner schießen. Gostkowski erzielte mit einem erfolgreichen Field Goal lediglich noch die 3:0-Führung für New England in der ersten Hälfte.

Kurz nach der wenig spektakulären Halbzeitshow mit der Popband Maroon 5 als Top-Act verloren die Patriots zwar ihren Verteidiger Patrick Chung mit einem gebrochen Arm. Doch Rams-Kicker Greg Zuerlein konnte lediglich zum 3:3 für die Rams ausgleichen. Nach dem ersten Touchdown der Patriots vergab Goff im Gegenzug die Chance, sein Team wieder heranzuführen und leistete sich einen fatalen Fehlwurf. Gostkowski erhöhte auf 13:3 - die Rams schafften das Wunder nicht mehr.

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