Gewichtheben Doping-Skandal: Olympiasieger positiv getestet
Fünf Gewichtheber, unter ihnen zwei Olympiasieger, sind nach positiven Dopingproben vorläufig gesperrt worden. Damit bestätigt sich ein von deutscher Seite lange gehegter Verdacht.
Nach Angaben des Gewichtheber-Weltverbandes IWF wurden bei Nachtests von Proben der Olympischen Spiele 2012 im Urin anabole Substanzen bei mehreren Athleten festgestellt. Betroffen sind auch Olympiasieger Alexej Torochti, der in der Klasse bis 105 Kilogramm damals Gold holte, und der Usbeke Ruslan Nurudinov, der in London Vierter wurde und 2016 in Rio de Janeiro siegte.
"Wir werden verarscht"
Suspendiert wurden zudem Valentin Hristov aus Aserbaidschan, in London Bronzemedaillengewinner in der Klasse bis 56 Kilogramm, der Weißrusse Michail Nowikow und die Armenierin Meline Dalusjan. Der Weltverband erklärte, das Internationale Olympische Komitee sei verantwortlich dafür, über Konsequenzen mit Blick auf die Teilnahme der Athleten in London zu entscheiden.
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Jürgen Spieß aus Speyer wurde 2012 Neunter in der Klasse bis 105 Kilogramm und würde bei einer nachträglichen Disqualifikation von Torochti und Nurudinov im Klassement vorrücken. 2016 war Spieß Zehnter geworden. Vor dem Wettbewerb in Rio hatte der damalige Bundestrainer Oliver Caruso unter anderem der Ukraine und Usbekistan systematisches Doping vorgeworfen. Spieß beklagte damals: "Wir werden von vorne bis hinten verarscht."
- dpa