Spiel um Platz fünf Deutschland entscheidet Handball-Krimi für sich
Dass es um nicht mehr viel ging, war dem Spiel um Platz fünf nicht anzumerken. In einem engen Krimi gegen Portugal gewann Deutschland knapp. Der beste DHB-Star stand zwischen den Pfosten.
Am Ende heißt es Platz fünf für die deutsche Mannschaft. Bei der Handball-EM hat die DHB-Auswahl ihr letztes Spiel gegen Portugal knapp mit 29:27 gewonnen. Bester Mann im Team von Bundestrainer Christian Prokop war Andreas Wolff, der mehrere starke Paraden zeigte. Gefährlichster Werfer war Julius Kühn mit sechs Treffern.
Abwehr-Riesen fehlen
"Für uns geht es darum, uns mit einem guten Gefühl aus dem Turnier zu verabschieden", hatte DHB-Vizepräsident Bob Hanning vor der Partie versichert. Ein Sieg gegen Portugal, das wusste Hanning, "wird nicht einfach, aber wir werden alles geben. Auch eine Niederlage bringt uns nicht von unserem Weg ab."
Die deutsche Mannschaft ließ gegen die körperlich robusten Portugiesen keinen Zweifel daran, dass sie diese Partie unbedingt gewinnen wollte. Der in vielen Abwehrschlachten bewährte Kieler Innenblock mit Wiencek und Pekeler aber fehlte an allen Ecken und Enden, die Deckung organisierten stattdessen Paul Drux und Johannes Golla. Allerdings hatte die deutsche Abwehr insgesamt einige Abstimmungsprobleme und bekam vor allem das Spiel der Portugiesen mit dem immer gefährlichen Alexis Borgas nicht so recht in den Griff.
Später Rückstand in der ersten Hälfte
Im Tor begann Andreas Wolff, der zuletzt seinen Platz zwischen den Pfosten für Team-Oldie Johannes Bitter geräumt hatte und eine EM mit Licht und Schatten spielte. Gegen Portugal steigerte sich Wolff in seinem 100. Länderspiel noch einmal in eine gute Form, musste aber in der Schlussphase erneut für Bitter weichen, der mit einigen guten Paraden die für ihn überaus gelungene EM zu einem guten Abschluss brachte.
Im Angriffsspiel konnte die deutsche Mannschaft mit vielen Varianten überzeugen, und trotz der Schwächen in der entwickelte sich gegen schnelle und torgefährliche Portugiesen ein spannendes und unterhaltsames Spiel, in dem Deutschland in der ersten Halbzeit nicht einmal in Rückstand geriet.
Vorfreude auf Berlin
"Generell haben sich im gesamten Turnierverlauf alle in den Dienst der Mannschaft gestellt", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer in der Pause am ARD-Mikrofon. Man habe lediglich gegen die beiden Finalisten Spanien und Kroatien verloren, die "im Moment tatsächlich die internationale Spitze darstellen".
Die Olympia-Qualifikation gegen Slowenien, Schweden und einen Afrika-Vertreter im April, bei dem Deutschland einen der beiden ersten Plätze belegen muss, macht Kromer keine Angst: "Wir wissen, dass wir mit diesen Mannschaften mithalten können." Außerdem könne man in Berlin "von einer Riesenkulisse ausgehen".
- Nachrichtenagentur SID