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Handball-WM: "Das ist brutal" – Deutschland verpasst Bronze gegen Frankreich


Zweites Drama gegen Frankreich
Deutschland verpasst WM-Medaille: "Das ist brutal"

Von sid
Aktualisiert am 28.01.2019Lesedauer: 3 Min.
Frust bei Uwe Gensheimer (l.) und Co.: Das DHB-Team hat WM-Bronze knapp verpasst.Vergrößern des Bildes
Frust bei Uwe Gensheimer (l.) und Co.: Das DHB-Team hat WM-Bronze knapp verpasst. (Quelle: Annegret Hilse/Reuters-bilder)
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Der Medaillentraum der deutschen Handballer bei der Heim-WM ist geplatzt. In einem dramatischen kleinen Finale schockt Weltmeister Frankreich das DHB-Team erneut in letzter Sekunde.

Blech statt Bronze: Die deutschen Handballer haben ihre erste WM-Medaille seit zwölf Jahren nach einem weiteren Krimi verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop unterlag im kleinen Finale im dänischen Herning gegen den entthronten Titelverteidiger Frankreich 25:26 (13:9) und musste nach der schmerzhaften Halbfinal-Niederlage gegen Norwegen die zweite große Enttäuschung innerhalb von 48 Stunden verkraften. Daran änderten auch sieben Tore von Kapitän Uwe Gensheimer und zahlreiche Paraden des starken Torhüters Andreas Wolff nichts.

Prokop: "Das ist brutal"

"Das ist brutal, das ist bitter", sagte Prokop nach der zweiten großen Enttäuschung neben der schmerzhaften Halbfinal-Niederlage gegen Norwegen innerhalb von 48 Stunden. Sieben Sekunden vor dem Abpfiff hatte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) im dänischen Herning selber die Chance zum Siegtreffer, doch Hendrik Pekeler bekam den Ball am Kreis nicht unter Kontrolle und Nikola Karabatic bestrafte dies im Gegenzug und in allerletzter Sekunde eiskalt.

"Das war sehr bitter. Wir spielen in den Schlusssekunden einen Harakiri-Pass, anstatt das Ding runterzuspielen. Wir haben sehr gut gespielt, haben uns mit eigenen Dummheiten aber um die Medaille gebracht", sagte ein enttäuschter Torhüter Andreas Wolff im ZDF. "Der Schmerz ist sehr groß", fügte Prokop an.

Siegtreffer fällt eine Sekunde vor Schluss

Damit geht die Durststrecke der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) bei einer WM weiter. Die letzte Medaille gab es beim goldenen Wintermärchen 2007.

"Wir haben eine Riesenverantwortung. Die Mannschaft ist bereit, noch einmal 60 Minuten alles reinzulegen, um eine Medaille nach Deutschland zu holen", sagte Teammanager Oliver Roggisch vor dem Anwurf.

Wolff mit sieben Paraden vor der Pause

Im zehnten Spiel innerhalb von 18 Tagen beeindruckte das DHB-Team mit einer starken Willensleistung. Das Abwehr-Bollwerk um Patrick Wiencek fand zurück zu alter Stärke, Torhüter Andreas Wolff war im Gegensatz zum Halbfinale gegen Norwegen (25:31) wieder ein starker Rückhalt. Bis zur Halbzeit verzeichnete der Kieler sieben Paraden.

Im Positionsangriff hatte die DHB-Auswahl bei ihrem ersten Spiel außerhalb Deutschlands zwar wieder Probleme, doch dank der Ballgewinne in der Defensive sorgte Gensheimer per Tempogegenstoß für die 9:6-Führung (17.).

Deutschland neun Minuten lang ohne eigenen Treffer

Die Franzosen, die im Halbfinale gegen Dänemark völlig chancenlos waren (30:38), taten sich in der Offensive trotz Superstar Nikola Karabatic weiter schwer, profitierten aber von Fehlern der deutschen Mannschaft. Gensheimer und Co. blieben gegen den Rekordweltmeister 9:11 Minuten ohne eigenes Tor und mussten den Ausgleich zum 9:9 (23.) hinnehmen.

Doch der Einsatz stimmte, es wurde um jeden Ball gekämpft. Der Lohn war eine Vier-Tore-Führung zur Halbzeit. "Wir decken hervorragend. Vorne schmeißen wir ein paar Bälle zu viel weg", sagte Roggisch vor den zweiten 30 Minuten.

Schwächephase bringt Frankreich wieder ins Spiel

Der Angriff war auch zu Beginn des zweiten Durchgangs das Problem. Schwache Abschlüsse und technische Fehler brachten die Franzosen wieder ins Spiel. Wiencek sah zudem nach seiner dritten Zeitstrafe früh die Rote Karte und auf einmal lag das Prokop-Team mit 14:15 zurück (beides 38.).

"Wir müssen jetzt bei uns bleiben. Wir kämpfen, derzeit schenken wir es ihnen", sagte Prokop beim Stand von 16:18 in einer Auszeit (44.) - zunächst mit Erfolg. Gensheimer glich zum 22:22 aus (54.). Doch am Ende hatte Frankreich das bessere Ende für sich.

Die Teilnahme an einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio hatte das deutsche Team bereits vor dem kleinen Finale sicher - ein schwacher Trost.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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