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Nach Handelfmeter-Diskussion: Könnte Marc Cucurella zum FC Bayern?


Transfer-Diskussion um Cucurella
Kann Bayern das wirklich machen?


09.07.2024Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Marc Cucurella: Der Spanier ist einer der besten Linksverteidiger der Welt.Vergrößern des Bildes
Marc Cucurella: Der Spanier ist einer der besten Linksverteidiger der Welt. (Quelle: Imago/Nicolo Campo)

Die Diskussion um Spaniens Marc Cucurella und den nicht gegebenen Handelfmeter reißt nicht ab. Ist der Linksverteidiger damit für den deutschen Markt verbrannt?

In ganz Europa wird seit Tagen über sein Handspiel diskutiert: Der Spanier Marc Cucurella steht im Fokus wie kein anderer Spieler und ist massivsten Anfeindungen ausgesetzt, auch aus Deutschland. Jamal Musiala hatte ihm in der 106. Minute des Viertelfinales der EM den Ball an die Hand geschossen. Schiedsrichter Anthony Taylor entschied sich gegen einen Elfmeter, der möglicherweise zum Halbfinaleinzug der deutschen Mannschaft geführt hätte. Einige Minuten später erzielte Spaniens Mikel Merino den entscheidenden Treffer per Kopf.

Was in der Berichterstattung kaum Platz findet: Cucurella ist einer der besten Linksverteidiger der Welt, kostete den FC Chelsea vor zwei Jahren 65 Millionen Euro und ist mit 25 Jahren im besten Fußballalter.

Gleichzeitig droht dem größten deutschen Klub ein anderer Linksverteidiger, der zu den besten der Welt zählt, abzuspringen. Alphonso Davies strebt einen Wechsel an, sein Vertrag läuft 2025 aus. Spätestens dann wird er die Münchner nach derzeitigem Stand verlassen. Will der Verein noch Ablöse kassieren, müsste er ihn sofort verkaufen.

Gute Linksverteidiger sind rar. Und auf der Suche nach einem Ersatz steckt Bayern in der Sackgasse. Der Franzose Theo Hernández befindet sich in der Warteschleife. Die Berichte zuletzt machten wenig Hoffnung auf eine Verpflichtung. Geht die Suche auf dem allerhöchsten Niveau weiter, landet der FC Bayern logischerweise schnell bei Chelseas Cucurella. Aber wäre der deutschen Fans nach dem Handspiel überhaupt noch vermittelbar?

Bayern sucht einen Linksverteidiger – dürfen die Münchner über Cucurella nachdenken?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, die Handspiel-Szene ist am Ende nur ein Schmunzler

Bayern sucht einen Linksverteidiger mit Weltklasse-Format. Marc Cucurella ist einer. So einfach ist das.

Was soll denn dagegen sprechen, dass sich Bayern mit dem 25-Jährigen beschäftigt? Sein Handspiel gegen Deutschland? Cucurella wurde angeschossen. Die Entscheidung gegen einen Elfer hat der Schiedsrichter getroffen. Nicht er. Von ein paar Anfeindungen sollten sich weder der Spanier noch Bayern beeinflussen lassen. Die sind doch noch alberner und ungerechtfertigter als einst bei Manuel Neuer nach dessen Verpflichtung ("Koan Neuer").

Würde Bayern Cucurella als neuen Spieler vorstellen, wäre die Szene aus dem Viertelfinale ein Schmunzler bei der Pressekonferenz, mehr nicht.

Cucurella ist im besten Fußballalter. Er ist vielseitig, kann in der Innenverteidigung oder auf dem linken Flügel spielen. Ballkontrolle und Passsicherheit zeichnen ihn genauso aus wie Stellungsspiel und Zweikampfverhalten. Taktisch, kämpferisch, körperlich – Cucurella bringt alles mit, um auf Jahre auf internationalem Topniveau zu spielen.

Sein Vertrag bei Chelsea läuft bis 2028. Das ist die größere Hürde als ein paar Memes in sozialen Medien. Teurer als Theo Hernández wird der Spanier aber auch nicht. Und für den wäre Bayern bereit gewesen, 60 Millionen Euro zu zahlen. Mindestens.

Kann Bayern das also machen? Sich mit Cucurella mindestens mal beschäftigen? Na klar. Das müssen sie sogar.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, das ergibt für Bayern keinen Sinn

Es gibt viele gute Linksverteidiger auf der Welt. Zum Beispiel Theo Hernández, Nuno Mendes oder Alejandro Grimaldo. Jeder von ihnen könnte Alphonso Davies sofort ersetzen. Nur einer darf nicht kommen: Marc Cucurella. Mit dem würde sich Bayern eine unnötige Baustelle aufmachen.

Cucurella steht für viele Deutsche sinnbildlich für das bittere Ausscheiden im EM-Viertelfinale im eigenen Land. Das Image des Spaniers ist in Deutschland aktuell so schlecht, dass sich Max Eberl vom ersten Tag an für den Transfer rechtfertigen müsste.

Und auch für den Spieler selbst wäre der Wechsel schlecht. Er würde von den eigenen Fans und der Presse besonders kritisch beäugt werden. Unter diesem Druck zu spielen, ist äußerst schwierig.

So gut, dass Eberl über all die Probleme hinwegsehen könnte, ist Cucurella eben auch nicht. Er spielt seit 2022 für den FC Chelsea, in der vergangenen Saison absolvierte er nur 21 Partien in der Premier League, war lange verletzt, ist in seiner gesamten Karriere erst achtmal in der Champions League aufgelaufen. In der spanischen Nationalmannschaft ist er zwar fester Bestandteil, aber zu den herausragenden Spielern zählt er nicht. Es gibt laut transfermarkt.de insgesamt 22 Linksverteidiger weltweit, die wertvoller sind als er. Das ergibt für Bayern einfach keinen Sinn.

 
 
 
 
 
 
 

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