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FC Bayern: Kompany kommt – mit neuen Stars und fatalen Konsequenzen?


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Kompany kommt – mit Transferwünschen
Sechs neue Stars für Bayern


Aktualisiert am 29.05.2024Lesedauer: 1 Min.
Torschützenkönig Erling Haaland (l.) und Jack Grealish feiern den Meistertitel in der Premier League mit Manchester City. Der 28-jährige Grealish wird von englischen Medien als Wunschspieler von Kompany gehandelt.Vergrößern des Bildes
Torschützenkönig Erling Haaland (l.) und Jack Grealish feiern den Meistertitel in der Premier League mit Manchester City. Der 28-jährige Grealish wird in englischen Medien als Wunschspieler von Kompany gehandelt. (Quelle: Sportimage/imago-images-bilder)
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Der FC Bayern setzt auf Vincent Kompany als Trainer – mit allen Konsequenzen? Die könnten nämlich fatal sein.

Mit diesem Trainer hätte vor wenigen Wochen noch niemand gerechnet. Am Ende der langen Suche ist der FC Bayern München in England fündig geworden – genauer gesagt beim Premier-League-Absteiger FC Burnley. Vincent Kompany, der einst beim Hamburger SV und später als Kapitän bei Manchester City spielte, soll den deutschen Rekordmeister wieder titelfähig machen.

Der FC Bayern hat den Wechsel bekanntgegeben. Sein Vertrag läuft bis 2027. Medienberichten zufolge kostet Kompany rund 12 Mio. Euro Ablöse.

Geht jetzt endlich auch die Kaderplanung richtig los?

Die ist in den vergangenen Jahren zum Politikum geworden. Die Philosophie des Vereins beruhte bisher darauf, dass nicht der Trainer über Transfers entscheidet, sondern der Klub. Auch Thomas Tuchel bekam seine Transferwünsche wie einen defensiven Mittelfeldspieler nicht erfüllt, was nicht zuletzt bei Tuchel selbst zu großem Frust führte.

Sportvorstand Max Eberl stellte immer wieder in Aussicht, die Arbeitsbedingungen für einen Trainer verbessern und künftig vermehrt Wünsche erfüllen zu wollen. Aber lohnt sich das bei einem Trainer, der nach diversen Absagen nur die fünfte oder sechste Wahl ist und für viele ein Experiment?

Sollte der FC Bayern die Transferwünsche von Kompany erfüllen?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, nur so hat Kompany eine Chance

Hat ein Abstiegstrainer aus der Premier League das Zeug für Bayern? Auf jeden Fall hat er nur eine Chance, wenn er seine Vorstellungen umsetzen und den Kader nach seinen Vorstellungen umbauen darf.

Kompany möchte Johan Bakayoko aus Eindhoven? Er wünscht sich Jack Grealish von Manchester City? Er hätte auch die aktuell gehandelten Dani Olmo, Xavi Simons (beide Leipzig) und Jonathan Tah (Leverkusen) gern in seiner Mannschaft? Dann sollte Bayern alles daran setzen, diese Spieler zu bekommen. Das nötige Geld sollten Verkäufe von Serge Gnabry, Noussair Mazraoui sowie womöglich Alphonso Davies, Leon Goretzka, Kingsley Coman oder Joshua Kimmich bringen.

Die Bosse entscheiden, wer für den Klub spielt? Diese Philosophie mag früher funktioniert haben. In den letzten Jahren ist sie gescheitert. Sie hat einem Bayern-Trainer nicht nur die Spieler verwehrt, die er braucht, um erfolgreich seinen Fußball zu spielen. Sie hat ihm auch gleich ein Alibi für Misserfolg mitgeliefert. Darunter haben Tuchel, Julian Nagelsmann, Hansi Flick, Carlo Ancelotti und selbst Pep Guardiola gelitten. Das hat dazu beigetragen, dass zuletzt kein Trainer mehr zu Bayern wollte.

Natürlich ist Geld endlich und kein Verein in der Lage, alle Wünsche zu erfüllen. Aber: Um den Bayern-Kader umzukrempeln, braucht Kompany locker sechs neue Stars. Bayern muss jetzt konsequent handeln. Sonst ist das Projekt schon vor dem Start gescheitert. Als Notlösung hat er ohnehin einen brutal schweren Stand.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, denn keiner weiß, wie lange er im Amt ist

Die Bayern dürfen Vincent Kompany auf keinen Fall teure Transferwünsche erfüllen – denn das könnte fatale Folgen haben.

Kompany ist bestenfalls die C-Lösung als Bayern-Trainer. Bestenfalls! Niemand weiß, ob er in München erfolgreich sein wird oder in einem halben Jahr schon wieder weg ist. Die Bayern-Bosse aber müssen den Kader langfristig planen und dürfen dabei nicht zu sehr auf den aktuellen Trainer hören.

Beispiel Jack Grealish: Der hat in dieser Saison in der Premier League in 20 Spielen für Manchester City gerade mal drei Tore erzielt. Eine unterirdische Quote für einen Offensivspieler, der einst für 100 Millionen Euro gekommen war. Kompany schätzt ihn trotzdem. Kommt er zu Bayern, kommt er also wegen Kompany. Aber was, wenn der bald wieder weg ist? Dann hat der Rekordmeister einen topbezahlten Spieler im Kader, der sportlich wenig bringt und im schlimmsten Fall in der Kabine noch schlechte Stimmung macht, weil sein engster Vertrauter nicht mehr da ist.

Noch schlimmer wäre es, wenn Kompany gleich vier oder fünf Stars holen dürfte. Dann würde sich das eben beschriebene Problem nur potenzieren – und womöglich eine ganze Truppe im Verein auf Jahre hinweg die Stimmung in der Mannschaft versauen.

Max Eberl und sein Team müssen vielmehr schauen, dass sie Spieler holen, die auf Dauer gut für den Klub sind und auch unter Kompany erfolgreich sein können. Alles andere birgt ein zu großes Risiko.

 
 
 
 
 
 
 

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