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FC Bayern: Forciert Joshua Kimmich einen Wechsel aus München?


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Bayern-Zukunft
Das kann Kimmich nicht machen


Aktualisiert am 23.10.2023Lesedauer: 1 Min.
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Joshua Kimmich: Bei einem anderen Verein hätte er derzeit größere Chancen. (Quelle: t-online)
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Bleiben oder gehen? Kimmich steht vor der womöglich wichtigsten Entscheidung seiner Karriere.

Kaum ein Spieler in Deutschland polarisiert so stark wie Mittelfeldspieler Joshua Kimmich vom FC Bayern. Die einen halten ihn für unsympathisch, übertrieben ehrgeizig und fußballerisch überschätzt. Die anderen bewundern ihn für seinen Biss und die Führungsqualitäten. Nachdem es für Kimmich jahrelang bergauf gegangen war, macht er seit ein paar Jahren immer wieder schwierigere Zeiten durch.

In der Corona-Krise verweigerte er zunächst eine Impfung und wurde dafür in ganz Deutschland angefeindet. Mit der Nationalmannschaft blamierte er sich sowohl bei der WM 2018 als auch 2022 mit einem Aus in der Vorrunde. In den vergangenen Monaten stellte ihn sein Vereinstrainer Thomas Tuchel öffentlich infrage, indem er ihm die Eignung als "Holding Six", also als defensiv denkender Mittelfeldspieler, absprach. Und unter dem neuen Nationaltrainer Julian Nagelsmann wackelt sein Stammplatz beim DFB.

Nun steht Kimmich mit 28 Jahren vor der wohl wichtigsten Entscheidung seiner Karriere. Sein Vertrag beim FC Bayern läuft nur noch bis 2025. Der Klub möchte dem Vernehmen nach verlängern – allerdings gibt es auch schon Interesse aus dem Ausland. Nachdem der FC Barcelona Kimmich im vergangenen Jahr Avancen gemacht hatte, gibt es nun Berichte aus England, die ihn mit Manchester City und seinem ehemaligen Trainer Pep Guardiola in Verbindung bringen. Das führt zu der Frage, ob Kimmich seinen Vertrag bei Bayern verlängern und langfristig bleiben sollte. Oder:

Sollte Kimmich nach der Saison einen Wechsel forcieren?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, ein Wechsel ist eine Chance für beide Seiten

Wenn sich diese Saison dem Ende zuneigt, wird Joshua Kimmich voraussichtlich vor seinem neunten Meistertitel stehen, womöglich sogar noch die Chance auf den DFB-Pokalsieg oder die Champions League haben. Und wenn er schlau ist, auf seinen Abschied drängen.

Um ihn nicht ablösefrei zu verlieren, wird ihn der FC Bayern verkaufen – und Kimmich mit dann 29 Jahren noch mal neu starten können.

Warum sollte er denn bei Bayern verlängern? Mit dem Klub hat er doch alles gewonnen. Nun hätte sein Trainer lieber einen anderen Spieler auf der Sechser-Position – und ohnehin stagniert seine Entwicklung in München seit Jahren. Sein Image in Deutschland ist angekratzt, sein Stammplatz in der Nationalelf wackelt. Was für Ilkay Gündogan und Toni Kroos die beste Entscheidung ihres Lebens war, wäre auch für Kimmich das Richtige: ein Wechsel zu einem Topklub im Ausland. Am besten zu Manchester City und seinem Ex-Trainer Guardiola. Mehr Geld wird er dort sicher auch verdienen.

Ein Kimmich-Abschied? Für beide Seiten eine Chance. Bayern bekommt genug Geld für eine hochkarätige "Holding Six". Kimmich kann sich das Ansehen erarbeiten, das ihm in Deutschland versagt wird. Und die Chancen auf einen erneuten Champions-League-Titel ist bei einem Verein aktuell größer als bei Bayern. Welcher das ist, erfahren Sie hier im Video.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Kimmich sollte abwarten

Joshua Kimmich hat mit dem FC Bayern 20 Titel gewonnen, hat 359 Pflichtspiele absolviert und ist einer der wichtigsten Führungsspieler, die der Verein hat. Der deutsche Rekordmeister kann froh sein, ihn in seinen Reihen zu wissen – aber auch Kimmich muss dankbar sein. Bayern verpflichtete ihn 2015 als großes Talent und gab ihm die Chance, sich auf Weltniveau zu einem der besten und bekanntesten deutschen Spieler zu entwickeln. Er ist längst auf dem Fußball-Olymp angekommen. Nur eines fehlt noch: die Ernennung zum Bayern-Kapitän.

Schon in dieser Saison führte Kimmich den größten deutschen Klub in fünf von acht Bundesliga-Partien als Spielführer aufs Feld. Das lag daran, dass der 37-jährige Manuel Neuer verletzt ist und der 34-jährige Thomas Müller wenig spielt. Doch ob die beiden noch mal regelmäßig in der Startelf stehen, ist offen. Kimmich wäre der legitime Nachfolger. Und diese Chance darf er sich nicht entgehen lassen. Kapitän vom FC Bayern, es gibt keine größere Ehre für einen deutschen Fußballer. Also abwarten, was nach der Saison kommt.

Ein Wechsel ins Ausland jedenfalls macht keinen Sinn. Das kann er nicht machen. Vor allem, weil Kimmich ein Familienmensch ist. Er stammt aus dem Süden Deutschlands, seine Eltern wohnen nahe Stuttgart. Ein Katzensprung von München aus. Ein Wochenendbesuch von Manchester aus wäre da schon komplizierter.

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
Verwendete Quellen
  • Im "Zweikampf der Woche" kommentieren Florian Wichert und Robert Hiersemann wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch auch im Video – am Montag ab 19.30 Uhr im Rahmen der "Sport 1 News" bei Sport 1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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