Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Trotz Klopp-Krise Schlechte Nachricht für den FC Bayern
Liverpool und Klopp stecken in der Krise. Kommen sie da gemeinsam raus?
Schon elf Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze hat der FC Liverpool in der Premier League nach acht Spieltagen, auch wenn er selbst noch ein Spiel weniger absolviert hat. Arsenal, Manchester City und Tottenham? Sind alle enteilt. Während City selbst den Stadtrivalen United am gestrigen Sonntag überrannte, musste Liverpool die nächsten Punktverluste verarbeiten. Beim 3:3 gegen den krassen Außenseiter Brighton & Hove Albion lag die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp 0:2 zurück, kämpfte sich heran und ging sogar 3:2 in Führung, um dann doch noch den Ausgleich zu kassieren.
Nach einem Sieg in der Champions League, einem Meistertitel und weiteren Pokalsiegen fragen sich nicht nur Briten: Geht es für Liverpool mit Klopp jetzt bergab? Zumal er sich im siebten Jahr der Zusammenarbeit befindet und Erinnerungen an sein Engagement in Dortmund aufkommen. Dort schlitterte er in eine schwere Krise, die ihn sogar den Job kostete.
Ist der Zauber von Jürgen Klopp beim FC Liverpool verflogen?
Ja, Besserung ist nicht in Sicht
Die Luft ist raus. Der FC Liverpool steht unter Jürgen Klopp nur auf Platz neun in der Liga, 11 Punkte trennen sein Team bereits von Tabellenführer Arsenal. Besserung ist aktuell nicht in Sicht. Und das ist auch kein Wunder: Sieben Jahre ist er nun schon Trainer an der Anfield Road, hat alles gewonnen und dem traditionsreichen Klub nach schweren Jahren seinen Stolz zurückgegeben. Doch jetzt ist ein guter Zeitpunkt gekommen, um mit dem Kapitel Liverpool abzuschließen. Er sollte zurücktreten, auch wenn sein Vertrag noch bis 2026 läuft. Es wäre ja nicht das erste Mal, denn so hat er es schon beim BVB gemacht.
Es gibt immer wieder Trainer, die nicht rechtzeitig erkennen, wann es Zeit ist zu gehen, und die sich an ihren Job klammern. Doch dafür ist Klopp zu erfahren, zu clever, zu aufrichtig. Es ist so weit.
Um seine berufliche Zukunft muss er sich keine Sorgen machen. Zunächst wird er eine längere Pause einlegen, wie er es schon vor Jahren angekündigt hat. Und dann sollte er das tun, was sich schon lange so viele Deutsche wünschen: die Nationalmannschaft als Bundestrainer übernehmen. Mit ihm als Gesicht kehrt dann endlich der Glaube an große Titel zurück.
Auch für Liverpool ist es besser, wenn Klopp zurücktritt. Der Verein braucht frischen Wind, eine Neuausrichtung ist nötig, um wieder oben angreifen zu können. Und mit Thomas Tuchel steht der nächste deutsche Trainer bereits parat.
Nein, Liverpool macht es besser als Dortmund
Im siebten Jahr schlitterte der BVB mit Klopp 2015 in eine schwere Krise, warf ihn raus – und bereut das bis heute. Boss Watzke: "Vielleicht wäre es besser gewesen, die ganze Mannschaft auszutauschen – und nicht den Trainer. Denn so einen Trainer, das war mir klar, würden wir nie mehr wieder bekommen, gute Spieler schon. Im Nachhinein ist man immer schlauer."
Liverpool und Klopp befinden sich im siebten Jahr ebenfalls in einem Tief. Den BVB-Fehler wird Liverpool nicht wiederholen, hat deshalb Klopps Vertrag bis 2026 verlängert und begonnen, die Spieler auszutauschen. Vor der Saison gingen Sadio Mané (30) und Divock Origi (27). Die Verträge der alternden James Milner (37), Adrian (35) und Roberto Firmino (31) laufen 2023 aus. Der Umbruch ist notwendig, Liverpool hatte am 1. Spieltag mit 29,4 Jahren im Schnitt die älteste Mannschaft von allen in dieser Saison auf dem Platz. Angesichts des Umbruchs und einer wahnsinnigen Verletzungsmisere ist es ein Wunder, dass Liverpool in dieser Saison erst zwei Spiele verloren hat.
Klopp ist eine Legende, der beste Liverpool-Trainer der Geschichte mit 2,08 Punkten pro Spiel und noch lange nicht fertig. Er wird Liverpool erneuern und noch mal zum Sieg in der Champions League führen. Für Bayern und den DFB sind das schlechte Nachrichten. Sie werden ihn nie als Trainer bekommen.
Wer hat recht?
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