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Färöer - Deutschland: Darum ist heute Handspiel im Strafraum erlaubt


Färöer gegen Deutschland
Kurios: Handspiel im Strafraum erlaubt

Von t-online, sid
Aktualisiert am 10.09.2013Lesedauer: 3 Min.
Die deutsche Nationalmannschaft macht sich beim Training mit den Bedingen auf den Färöer vertraut.Vergrößern des Bildes
Die deutsche Nationalmannschaft macht sich beim Training mit den Bedingen auf den Färöer vertraut. (Quelle: dpa)

Wenn die deutsche Nationalmannschaft im WM-Qualifikationsspiel (ab 20.30 Uhr im t-online.de Live-Ticker) auf die Färöer-Inseln trifft, ist nichts so, wie es das Team von Bundestrainer Joachim Löw eigentlich gewohnt ist. Neben den unwägbaren Wetterbedingungen und den fremden Lebensgewohnheiten machen auch kuriose Regel-Auslegungen und ein Stadion mit Bezirksliga-Format den Nordatlantik-Trip zu einem Abenteuer.

Die Schafsinseln gelten als äußerst stürmisch, gespielt wird im momentan nur rund 3500 Zuschauer fassenden Torsvollur-Stadion auf Kunstrasen und erstmals wohnen Philipp Lahm und Co. sogar mit dem Gegner in einem Hotel. Aber trotz der ungewöhnlichen Umstände des Trips auf die rund 2000 Kilometer entfernten Färöer, die nur rund 50.000 Einwohner, dafür aber über 70.000 Schafe haben, gibt es für das DFB-Team nur ein Ziel: Nicht zur Lachnummer der Fußball-Welt zu werden.

Äußere Bedingungen als weiterer Gegner

"Es ist wichtig, dass wir die Bedingungen annehmen: den Platz, das Klima, vielleicht auch den Wind. Die Insel macht einen rauen Eindruck, ist aber fantastisch schön. Aber das Einzige, was mich interessiert, ist, dass wir drei Punkte holen - und das werden wir auch tun", stellte Löw vor der Partie gegen einen der letzten Fußball-Zwerge Europas klar.

Und die Bedingungen könnten dem dreifachen Weltmeister durchaus mehr Probleme bereiten als der Gegner. Miroslav Klose, der bereits im Jahr 2003 beim 2:0-Sieg dabei war und in der 89. Minute das 1:0 erzielt hatte, erinnert sich: "Da sind die Bälle in den Wolken verschwunden und wieder aufgetaucht." Auch bleibt der Ball, wenn der Wind mal wieder extrem stark bläst, bei einer Spielunterbrechung kaum liegen. Deswegen darf sich, ähnlich wie beim American Football, ein Mitspieler des Schützen beim Elfmeter neben den Punkt knien und den Ball mit der Hand so lange festhalten, bis der Kollege schießt - auch bei internationalen Spielen.

Kulisse wie in der Bezirksliga

Zwölf Grad und nur mäßiger Wind sind vorausgesagt, wenn Deutschland den möglicherweise schon entscheidenden Schritt in Richtung WM 2014 in Brasilien machen kann. Fünf Punkte Vorsprung hat das DFB-Team auf Schweden. Bei einem eigenen Sieg und einem Ausrutscher der Skandinavier in Kasachstan wäre das Ticket für Brasilien gelöst. "Wir sind froh, dass wir einigermaßen früh im Jahr dort spielen und nicht im Oktober. Jetzt sind die Bedingungen noch einigermaßen okay", sagte Teammanager Oliver Bierhoff.

Auch im Stadion wird sich die DFB-Elf umschauen. Ein laut Löw "sehr moderner Kunstrasen" könnte dem technisch hochentwickelten deutschen Spiel noch entgegenkommen. Die Kulisse von nur 3500 Zuschauern in der Stadion-Baustelle der Hauptstadt Tórshavn allerdings wird bei jedem öffentlichen Nationalmannschafts-Training getoppt, hinter den Toren gibt es keine Tribünen. Das Stadion ähnelt einer Bezirkssportanlage in Deutschland, dazu passt, dass fast alle Spieler Amateure sind. Wenn sie nicht gerade Fußball spielen, arbeiten sie als Schreiner oder Kellner.

Walfleisch auf der Speisekarte

Auch neben dem Platz sind die Bedingungen für die verwöhnten Profis exotisch. Auf der Speisekarte des Faroyar-Hotels steht etwa Grindwal. Doch DFB-Sternekoch Holger Stromberg werde natürlich nur Essen kredenzen, "das ethisch und moralisch vertretbar ist. Walfleisch gehört sicher nicht dazu", sagte Nationalmannschaftssprecher Jens Grittner.

Genauso einzigartig ist für den DFB-Tross die Tatsache, mit den Färingern angesichts mangelnder Hotel-Alternativen unter einem Dach zu wohnen. Normalerweise schotten sich die Deutschen zur Vorbereitung komplett ab, diesmal ist etwa der Frühstücksraum nur durch eine Stellwand getrennt. "Das ist ja fast wie im Olymischen Dorf", witzelte Bierhoff.

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