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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.DFB stellt sich neu auf Ein verheerendes Signal
Wie geht es weiter beim DFB? Der Präsident hat am Dienstag ein Gremium vorgestellt, das mehr nach Vergangenheit als nach Zukunft schreit.
Bernd Neuendorf blickte auf die vergangenen zehn Monate seiner bisherigen Amtszeit zurück. Im Fokus: das missratene Abschneiden der deutschen Elf und die nun folgende (sportliche) Neuaufstellung für die Heim-EM 2024. Neben einer DFB-Arbeitsgruppe wird es in Zukunft einen Beraterkreis geben, bestehend aus Matthias Sammer, Rudi Völler, Oliver Kahn, Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Mintzlaff.
Ein verheerendes Signal
Mit der Wahl dieses Gremiums verpasst der DFB eine große Chance. Es hätte die Möglichkeit gegeben, mit einer divers aufgestellten, jungen, dynamischen Runde frischen Wind in den Verband zu bringen.
Stattdessen werden sich nun genau die alten weißen Herren zusammensetzen und über die Zukunft des deutschen Fußballs beraten, die bei einer großen Fanbasis in Deutschland ohnehin schon einen schweren Stand haben: Der FC Bayern wird im Januar sein Trainingslager in Doha absolvieren, obwohl er seit Jahren wegen seines Katar-Sponsorings kritisiert wird. Rasenballsport Leipzig gilt aufgrund seiner Nähe zu "Red Bull" als Inbegriff des Fußballausverkaufs.
Und trotzdem bilden nun zwei Funktionäre des FC Bayern (Kahn, Rummenigge), ein BVB-Berater (Sammer), ein Ex-Leverkusener (Völler) und der von Fans vermutlich am kritischsten gesehene Kopf, der langjährige Leipzig-Chef und jetzige Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff, den Beraterkreis. Ein verheerendes Signal – auch an die Fangemeinde. Keiner der fünf steht für einen Neuanfang beziehungsweise dafür, die Interessen der Fans zu priorisieren.
Kein frischer Wind
Wie soll mit ihnen eine Aufbruchstimmung erzeugt werden? Alle fünf haben, so begründete Neuendorf die Entscheidung, eine Vergangenheit beim DFB und brächten "viel Erfahrung ein". Dennoch schreit sie nur so nach staubiger alter DFB-Vergangenheit. Von möglichen Liga-internen Eigeninteressen noch gar nicht zu sprechen.
Und auch das Thema Diversität, beim Verband auf allen erdenklichen Claims großgeschrieben, wurde völlig außer Acht gelassen. Dabei zeigten zuletzt insbesondere Almuth Schult und Tabea Kemme, dass sie die internen Mechanismen beim DFB bestens kennen und verstehen. Ex-Bundestrainerin Silvia Neid hätte ebenfalls frischen Wind reinbringen können. Stattdessen: Eine verpasste Chance.
Schon vor Weihnachten soll sich das Gremium, das den "Funken" in Richtung Euro 2024 entfachen soll, ein erstes Mal treffen. Dass diese fünf es sein werden, die nach den überschaubaren TV-Quoten bei der WM wieder für Euphorie im Land sorgen, ist mehr als fraglich.
Es hätte viele Wege gegeben, Fans zurückzugewinnen. Dieser ist der falsche. Doch bis der DFB das versteht, dürfte es zu spät sein.
Die WM in Katar neigt sich dem Ende entgegen. t-online ist vor Ort und berichtet über das brisanteste Turnier der Fußballgeschichte. Mit dem WM-Push verpassen Sie keine News mehr. Hier können Sie ihn abonnieren.
- DFB-Pressekonferenz mit Bernd Neuendorf