Wegen "One Love"-Binde Klage offen: DFB dementiert angeblichen Rückzieher
Während der WM wurde viel über die "One Love"-Binde diskutiert. Nun berichtete die "Bild", dass der DFB die Fifa deswegen nicht verklagen will. Dass die Entscheidung darüber schon gefallen sei, dementiert der deutsche Verband.
Die "One Love"-Binde hat in den ersten Tagen der Fußballweltmeisterschaft für viel Wirbel gesorgt. Ursprünglich wollte DFB-Kapitän Manuel Neuer sie tragen – ebenso wie die Spielführer von sechs weiteren Nationen. Kurz vor dem ersten WM-Spiel der an der Aktion beteiligten Engländer erhöhte die Fifa jedoch den Druck auf die Nationen und drohte mit nicht näher definierten Strafen, falls die Binde getragen werde. Unter anderem fürchteten die Verbände gelbe Karten für ihre Kapitäne und Punktabzüge.
Die "Bild"-Zeitung berichtete, dass der DFB gegen die Fifa klagen wollte, darauf nun aber jedoch verzichten werde. Der Grund dafür sei, dass der DFB kaum Chancen auf Erfolg mit einer Klage habe. Das habe eine juristische Prüfung ergeben. Der deutsche Fußballbund bestätigte den Bericht auf t-online-Anfrage nicht, eine Entscheidung sei noch nicht "abschließend beraten".
Dr. Paul Lambertz, Fachanwalt für Sportrecht, sagte zuletzt im Gespräch mit t-online, dass der DFB eine Chance bei einer Klage habe. Als Grund nannte er, dass der DFB die Binde bereits gegen den Oman getragen hatte (mehr dazu lesen Sie hier).
In Deutschland wurde das Nicht-Tragen der Binde vielfach als Einknicken gegenüber der Fifa gewertet. DFB-Präsident Bernd Neuendorf stellte vor dem Japan-Spiel klar: "Wir stehen in Opposition zur Fifa."
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- Eigene Anfrage beim DFB
- bild.de: DFB verzichtet auf Klage gegen die Fifa