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"One Love"-Verbot bei der WM in Katar: Was hat es mit den Fifa-Binden auf sich?


Nach "One Love"-Verbot
Das steckt hinter den Fifa-Binden

Von dpa, jub

Aktualisiert am 21.11.2022Lesedauer: 3 Min.
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Englands Kapitän Harry Kane mit der offiziellen Fifa-Binde: Auf ihr steht "No Discrimination" ("Keine Diskriminierung"). (Quelle: Hannah Mckay/reuters)
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Nach dem Verbot der "One Love"-Armbinde könnten die Kapitäne der Nationalteams mit Botschaften von der Fifa auflaufen. Diese Kampagnen stecken dahinter.

Das von der Fifa verhängte Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde hat hohe Wellen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar geschlagen.

Der Weltverband begründete diese Maßnahme mit den von allen Teilnehmern anerkannten WM-Regularien und verwies dabei in einer Mitteilung vom Montag auf Artikel 13.8.1 der Ausrüstungsregeln: "Für Fifa-Finalwettbewerbe muss der Kapitän jeder Mannschaft eine von der Fifa gestellte Armbinde tragen." Die Fifa unterstütze Kampagnen wie "One Love", aber dies müsse im Rahmen der allen bekannten Regeln erfolgen.

Zuvor hatten die Verbände aus Deutschland, Dänemark, England, Wales, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden mitgeteilt, ihre Kapitäne nun doch nicht wie geplant mit der "One Love"-Binde auflaufen zu lassen (mehr dazu lesen Sie hier). Begründet wurde dieser Schritt mit der Drohung der Fifa, die betreffenden Spieler würden eine gelbe Karte erhalten. Geldstrafen, wie normalerweise bei solchen Vergehen üblich, hätte man in Kauf genommen.

Fifa mit eigener Armbinden-Kampagne

Als Folge könnten die Spielführer der Teams nun mit vom Weltverband bereitgestellten Armbinden auflaufen. Diese sollen an jedem Spieltag eine andere Antidiskriminierungs-Botschaft verbreiten. Der erste Spieltag stand zunächst unter dem Motto "Fußball verbindet die Welt". Am Montag zog der Weltverband jedoch den für das Viertelfinale geplanten Slogan "Keine Diskriminierung" ("No Discrimination") vor. Das Tragen der Motto-Binde ist nicht verpflichtend.

Ursprünglich waren folgende Spieltagmottos geplant:
Gruppenphase, Runde 1: #FootballUnitesTheWorld
Gruppenphase, Runde 2: #SaveThePlanet
Gruppenphase, Runde 3: #ProtectChildren #ShareTheMeal
Achtelfinale: #EducationForAll #FootballForSchools
Viertelfinale: #NoDiscrimination
Halbfinale: #BeActive #BringTheMoves
Spiel um den dritten Platz und Endspiel: Fussball ist Freude, Leidenschaft, Hoffnung, Liebe und Frieden – #FootballUnitesTheWorld

Die Fifa kündigte bei der Vorstellung der Initiative am Samstag an, gemeinsam mit drei Organisationen der Vereinten Nationen Kampagnen zu starten, "um den Milliarden von Zuschauern weltweit auf verschiedenen Kanälen Botschaften zur Förderung von Gesundheit, Einheit und Nichtdiskriminierung zu vermitteln", wie es in einer Mitteilung hieß.

Die Fifa wolle sich "dafür einsetzen, die Kraft des Fußballs zu nutzen, um weltweit positive Veränderungen zu bewirken".

Unesco, WFP und WHO involviert

Jeder Spieltag werde dafür mit einer eigenen Kampagne verknüpft. Diese werden gemeinsam mit den Partnerorganisationen der Fifa bei den Vereinten Nationen durchgeführt, darunter die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco), das Welternährungsprogramm (WFP) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Damit würden die teilnehmenden Mannschaften laut Fifa während der Spiele über die Armbinden der Mannschaftskapitäne die Möglichkeit erhalten, Botschaften zu übermitteln.

Es sollen auch zusätzliche für die Kampagne produzierte Inhalte auf den LED-Bildschirmen rund um das Spielfeld, auf Großbildschirmen und auf Fahnen in den Stadien zu sehen sein und die Botschaften so verbreitet werden. In den Einspielern sind unter anderem auch die Superstars Cristiano Ronaldo, Neymar und Lionel Messi zu sehen.

Der DFB und die anderen involvierten Verbände hätten trotzdem lieber ihre eigene geplante Botschaft mit der "One Love"-Binde verbreitet. "Es war in der Tat eine kontroverse Debatte. Die Fifa hat auf ihre Regularien verwiesen und dass sie die Binden festlegt", hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf im ZDF kritisiert: "Zwei Tage vor dem Turnier mit eigenen Binden zu kommen ist natürlich schwierig."

Die WM in Katar läuft. t-online ist mit vor Ort und berichtet über das brisanteste Turnier der Fußballgeschichte. Mit dem WM-Push verpassen Sie keine News mehr. Hier können Sie ihn abonnieren.

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