Hochrisikospiel in der Nations League Israels Bayern-Torwart lässt Frankreich verzweifeln
Die französische Nationalelf hat in der Nations League gegen Israel einen Sieg verpasst. Im Hochrisikospiel in Paris verzweifelte das Heimteam auch an Bayern-Torwart Peretz.
Das mit Spannung erwartete Hochrisikospiel in der Nations League zwischen Frankreich und Israel ist am Donnerstagabend mit einem torlosen Remis zu Ende gegangen. Vor gerade einmal rund 20.000 Zuschauern in Paris war die Heimelf dem Sieg deutlich näher, vergab aber beste Chancen.
Auf Israel-Seite erwischte vor allem Torwart Daniel Peretz, der beim FC Bayern unter Vertrag steht, einen Sahnetag. Mehrfach rettete der Schlussmann sein Team vor der Niederlage. Einen Abschluss von Warren Zaïre-Emery rund eine Viertelstunde vor Schluss wusste Peretz ebenso überragend zu vereiteln wie einen nicht weniger gefährlichen Versuch von Ex-Leipzig-Star Christopher Nkunku in der Nachspielzeit. So blieb es beim 0:0.
Das Team von Nationaltrainer Didier Deschamps, der erneut auf eine Nominierung von Kapitän Kylian Mbappé verzichtet hatte, ist dennoch vor dem abschließenden Spiel am Sonntag (20.45 Uhr) in Italien bereits für das Viertelfinale qualifiziert. Schlusslicht Israel hat in der Gruppe A2 gegen Belgien ebenfalls am Sonntag (ebenfalls 20.45 Uhr) noch die Chance auf Platz drei.
Hohes Polizeiaufgebot – Rangelei auf der Tribüne
Nach den gewaltsamen Angriffen von Amsterdam sicherten rund 4.000 Polizisten die Begegnung im Vorort Saint-Denis, ein Teil davon im Stadion. Unter den 20.000 Fans im Stadion waren etwa 600 israelische, die wie die Mannschaft von der Polizei begleitet zum Spielort gebracht wurden. Bereits im Stadionumfeld führten Sicherheitskräfte strenge Kontrollen durch. In der Nähe der errichteten Pufferzone kam es zu einer propalästinensischen Demonstration mit über 300 Menschen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versicherte seinem israelischen Amtskollegen Isaac Herzog und dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu kurz vor dem Spiel beim TV-Sender BFMTV, "dem Antisemitismus" nicht nachgeben zu wollen sowie "die Mobilisierung Frankreichs" für das "hochriskante Fußballspiel".
Dafür hatte bereits Polizeichef Laurent Nuñez eine "Null-Toleranz-Haltung gegenüber Unruhen" angekündigt, um Vorfälle wie in der niederländischen Hauptstadt zu verhindern. Dort war es am vergangenen Donnerstag nach der Europa-League-Partie zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv zu gewaltsamen Angriffen auf Fans der Gastmannschaft gekommen. Laut Polizei wurden 62 Personen festgenommen und fünf ins Krankenhaus gebracht.
In dem vom deutschen Schiedsrichter Tobias Stieler geleiteten Spiel kam es nun in der ersten Hälfte auf der Tribüne zu Unruhen. In der Nordkurve der Arena gerieten einige Fans aneinander, unter ihnen auch einige israelische. Die Polizei griff jedoch rechtzeitig ein.
- Übertragung bei DAZN
- Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa