Deutscher Fußball-Bund Rettig stärkt Nagelsmann - Hoffen auf Völler-Verbleib
Andreas Rettig bekleidet seit gut 100 Tagen das Amt des Geschäftsführers beim Deutschen Fußball-Bund. Mit der sportlichen Führung bei der Nationalmannschaft ist er zufrieden.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat auch bei weiteren Enttäuschungen in den Länderspielen gegen Vize-Weltmeister Frankreich und die Niederlande im März "nichts zu befürchten".
Das sagte DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig dem Fachmagazin "Kicker" und drückte zugleich seine Hoffnung aus, Sportdirektor Rudi Völler über die Europameisterschaft hinaus beim Deutschen Fußball-Bund halten zu können.
"Ich habe die ersten Länderspiele unter Julian auf der USA-Reise miterlebt, war nach Rücksprache mit ihm auch bei den Mannschaftssitzungen dabei. Dabei hat mich Julian erstens nicht überfrachtet (lacht), und zweitens hat er eine unglaublich positive und begeisterungsfähige Art", lobte Rettig ungeachtet der zwei Niederlagen zuletzt im November. Außerdem lasse Nagelsmann die Nähe von Rudi Völler zu und sei bereit zu reflektieren, ohne seinen eigenen Weg zu verlieren. "Das gibt uns allen ungeachtet vom Spielausgang ein gutes Gefühl. Meine Vorfreude auf die EM ist ungeteilt", betonte Rettig.
Rettig kündigt Gespräche mit Völler an
Den Geschäftsführer treibt dabei weniger die Angst vor weiteren Rückschlägen um, als vielmehr die Hoffnung auf eine Initialzündung: "Für mich stellt sich die Frage anders: Was ist in Fußball-Deutschland los, wenn wir beide putzen? Wenn du gegen Gibraltar oder Malta gewinnst, bewirkt das nichts. Aber 100 Tage vor der EM einen der beiden Top-Gegner zu schlagen, kann etwas auslösen."
Rettig hegt unterdessen die Hoffnung, dass Völler seinen geplanten Abschied im Sommer nochmal überdenkt. "Ich halte Rudi tatsächlich für einen Glücksfall. Ich habe jahrelang bei Bayer Leverkusen Tür an Tür mit ihm gearbeitet und vertraue ihm. Wir haben verabredet, uns zusammenzusetzen und über seine Pläne zu reden. Ich habe einen klaren Wunsch, aber den werde ich nicht jetzt und hier äußern", erklärte Rettig.
- Nachrichtenagentur dpa