Ex-U21-Trainer Stefan Kuntz über DFB-Krise: "Wir haben keine Achse"
Als Ex-Trainer der U21-Nationalmannschaft kennt sich Stefan Kuntz beim DFB aus. Für die Krise des A-Teams sieht er einen klaren Grund – aber bleibt optimistisch.
Auf der Suche nach Gründen für die zuletzt schwachen Auftritte der deutschen Nationalmannschaft hat Stefan Kuntz bemängelt, dass es im Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann kein stabiles Gerüst gebe.
"Wir haben keine Achse aktuell, auf die man sich verlassen kann", sagte der Europameister von 1996 im ZDF-Sportstudio. Es gebe häufig Wechsel in der Startformation – und zwar in allen Mannschaftsteilen, erklärte Kuntz. Der Nationalmannschaft fehle eine "ganz gefestigte Hierarchie". Der 61-Jährige hatte mit der deutschen U21 zweimal den EM-Titel gewonnen. Zuletzt war er Trainer der Türkei.
Trotz der jüngsten Testspiel-Niederlagen des DFB-Teams gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) will Kuntz aber kein "ganz düsteres Bild" malen. Er verwies darauf, dass in der direkten Vorbereitung auf die Heim-EM im kommenden Jahr vieles anders laufen könne. "Dort hast du die notwendige Zeit, da kannst du eher taktische Sachen einarbeiten", sagte Kuntz. Die Spieler seien dann auch "frei von Klubsorgen, von der aktuellen Situation. Dann liegt der Fokus komplett auf der Nationalmannschaft."
- Nachrichtenagentur dpa