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Ex-Bundesligaprofi schuldig! Europa-League-Klub verliert Trainer wegen Haftstrafe


Ex-Bundesligaprofi schuldig
Europa-League-Klub verliert Trainer wegen Haftstrafe

Von t-online, dsl

Aktualisiert am 16.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Zoran Mamić: Der frühere Bundesligaprofi wurde wegen Unterschlagung eines zweistelligen Millionenbetrags verurteilt.Vergrößern des BildesZoran Mamić: Der frühere Bundesligaprofi wurde wegen Unterschlagung eines zweistelligen Millionenbetrags verurteilt. (Quelle: Pixsell/imago-images-bilder)
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Zoran Mamić wird am Donnerstag gegen Tottenham nicht auf der Bank des kroatischen Meisters Dinamo Zagreb Platz nehmen. Der Ex-Profi und Trainer muss wegen Unterschlagung in Millionenhöhe ins Gefängnis.

Der Cheftrainer und Sportdirektor des kroatischen Rekordmeisters Dinamo Zagreb, Zoran Mamić, ist wenige Tage vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Europa League gegen Tottenham Hotspur (Donnerstag, 18.55 Uhr, im Liveticker bei t-online) von seinen Ämtern zurückgetreten.

Der frühere Bundesligaprofi von Bayer Leverkusen und dem VfL Bochum sah sich zu diesem Schritt gezwungen, nachdem das Oberste Gericht Kroatiens ein Urteil wegen Betrugs und Unterschlagung gegen ihn bestätigte. Mamić war bereits im Juni 2018 zu einer Haftstrafe von vier Jahren und acht Monaten schuldig gesprochen worden.

Laut kroatischem Gesetz ist es einer Person, die zu einer Haftstrafe von länger als sechs Monaten verurteilt wurde, nicht erlaubt, beruflich an Sportwettkämpfen zu partizipieren. Mit seinem Rücktritt kam der 49-Jährige seiner Kündigung zuvor.

"Obwohl ich mich nicht schuldig fühle, wie ich bereits zuvor betont habe, akzeptiere ich das endgültige Urteil als solches und trete von der Position des Cheftrainers und Sportdirektors von Dinamo Zagreb zurück“, erklärte Mamić in einer Mitteilung des Klubs am späten Montagabend.

Worum geht es überhaupt im Fall Mamić?

Mamić und sein älterer Bruder Zdravko, langjähriger Vorsitzender Dinamo Zagrebs und Ex-Mitglied des Präsidiums des kroatischen Fußballverbandes HNS, sollen in ihrer Rolle als Spielervermittler eine Summe von circa 16,5 Millionen Euro aus Transfererlösen veruntreut und unterschlagen haben. In einem aufsehenerregenden Gerichtsverfahren mussten unter anderem der ehemalige Weltfußballer Luka Modric und Ex-Liverpool-Star Dejan Lovren vor Gericht über ihre Geschäftsbeziehung zu den Mamić-Brüdern aussagen.

In welche Geschäftsbeziehungen er Spieler zwingt, zeigte sich schon 2014, als sich Zdravko Mamić bereits wegen Betrugs vor Gericht verantworten musste. Der frühere Arsenal-Stürmer und kroatische Nationalspieler Eduardo da Silva klagte sich damals erfolgreich aus einem unrechtmäßig bestehendem Verhältnis mit Mamić: Dieser hatte vertraglich fixieren lassen, dass da Silva, der mit 15 Jahren nach Zagreb und unter die Fittiche Mamićs kam, bis zum Ende seiner Karriere 50 Prozent seiner Einnahmen an ihn abtreten müsse. Zu einem Strafprozess gegen Mamić kam es damals jedoch nicht. Im 16,5-Millionen-Euro-Fall wurde er jedoch als Hauptangeklagter zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt.

Flieht Zoran Mamić wie auch sein Bruder ins Ausland?

Jedoch trat Zdravko Mamić seine Haftstrafe nie an: Einen Tag vor der Urteilsverkündung im Juni 2018 flüchtete er nach Bosnien-Herzegowina. Da er aufgrund der familiären Herkunft auch bosnischer Staatsbürger ist, lehnt die dortige Regierung eine Auslieferung nach Kroatien ab. Seitdem lebt der 61-Jährige im Pilgerort Medjugorje und meldet sich über die Medien regelmäßig zu Wort. Ein ähnliches Szenario befürchten kroatische Juristen und Journalisten nun auch bei Zoran Mamić.

Während unklar ist, von wo aus Zoran Mamić Dinamo Zagrebs Duell mit Tottenham verfolgen wird, ist zumindest der vakante Posten des Cheftrainers beim kroatischen Meister schnell neu besetzt worden: Damir Krznar, Mamićs bisheriger Assistent, wird die Mannschaft als Coach und Sportdirektor bis zum Ende der Saison leiten.

Verwendete Quellen
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