Zu hohe Belastung Fußball-Star de Bruyne schlägt Alarm
Der Kalender mit Spielen nach der Corona-Krise ist voll. Vor allem für die Top-Stars gibt es kaum eine Pause. Eine englische Woche folgt auf die nächste. Kevin de Bruyne richtet deshalb mahnende Worte an die Ligen und Verbände.
Wenn Kevin de Bruyne einen Terminkalender führen würde, hätte er aktuell viel zu schreiben. Denn auf den 29-Jährigen warten anstrengende Wochen und Monate. Allein im Kalenderjahr 2020 hat der Belgier in den verbleibenden 82 Tagen sage und schreibe 24 Pflichtspiele vor der Brust. Fünf für die Nationalmannschaft, 19 mit seinem Klub. Der Mittelfeld-Stratege hat nicht eine einzige Woche vor sich, in der er "nur" am Wochenende spielt. Auch unter der Woche gibt es keine Pause. Schuld daran ist die Corona-Krise, die den Saisonstart aufgeschoben hat.
Zwei Jahre ohne Pause
Klar, Klub-Trainer Pep Guardiola muss de Bruyne nicht jedes Spiel aufstellen und auch Nationalmannschafts-Coach Roberto Martinez hat gute Alternativen parat, doch er ist der Star in beiden Teams, ist deshalb fast unverzichtbar, besonders in den wichtigen Partien. Eine Belastung, die im modernen Fußball kaum zumutbar ist. Denn zu den Spielen kommen auch die Reisen hinzu, die eine ideale Regeneration verhindern.
"Ich mache mir manchmal Sorgen", so de Bruyne auf der Pressekonferenz der belgischen Nationalmannschaft vor dem Spiel gegen England. "Ich hatte im Sommer acht bis neuen Tage frei (nach der Champions League, Anm. d. Red.). Ich konnte nicht in den Urlaub, weil meine Frau sehr schwanger war. Wenn ich dieses Pensum bis zum Saisonende aufrecht erhalte, habe ich zwei Jahre gespielt, ohne eine wirkliche Pause zu haben. Vor allem mental ist die aber nötig."
"Ich sehe eine Welle an Verletzungen kommen"
Mahnende Worte, die sich besonders an die Verbände richten: "Niemand hört auf die Spieler. Alle sagen nur: Du verdienst viel Geld, du musst damit umgehen. So ist das. Ich kann mit diesen Kommentaren nicht umgehen."
Die Folgen würden die Verbände und vor allem Vereine schon bald spüren, meint de Bruyne: "Ich sehe eine Welle an Verletzungen kommen – für viele Spieler. Ich sehe es bei mir selbst. Ich gebe immer 100 Prozent, ich kann nicht 80 Prozent geben."