"Kann jederzeit etwas passieren" Nach Özil-Überfall: Fußballer fürchten Gang-Kriminalität
Der Angriff auf die Stars Mesut Özil und Sead Kolasinac hat den FC Arsenal erschüttert, das Sicherheitskonzept wird überprüft. Weltmeister Per Mertesacker fürchtet eine weitere Abschottung des Profi-Fußballs.
Nach dem Überfall auf den früheren deutschen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil hat sich der englische Premier-League-Klub FC Arsenal mit der Bedrohung durch Gangs in London auseinandergesetzt. Das berichtete Özils ehemaliger Teamkollege Per Mertesacker. "Es gab eine große Diskussion über Banden in London und die Sicherheitsfragen. Welches Auto du fährst, welchen Schmuck du trägst", sagte der 104-malige Nationalspieler, der von 2011 bis zu seinem Karriereende im vergangenen Sommer bei Arsenal spielte, der Nachrichtenagentur AP. Man müsse sich des Risikos bewusst sein, "dass jederzeit etwas passieren kann. Und dies sind Beispiele, die man vermeiden will."
Weiterer Zwischenfall auf Özils Anwesen
Özil und sein Arsenal-Teamkollege Sead Kolasinac waren Ende Juli in London von bewaffneten Gangstern überfallen worden, die es wohl auf Özils Geländewagen abgesehen hatten. Kolasinac wehrte die Täter mit bloßen Händen ab. Die Täter flüchteten schließlich ohne Beute.
Rund zwei Wochen später kam es dann vor Özils Anwesen zu einem Zwischenfall mit zwei Männern und dem Wachpersonal, welches Özil nach dem versuchten Auto-Überfall engagiert hatte. In London kommt es immer wieder zu Überfällen durch oft auch jugendliche Gangs.
"Mehr Zäune – das wäre sehr, sehr traurig"
Die Vorkommnisse seien ein "Augenöffner" für die Armut in der Nähe von London und dafür, "wie wir sicherstellen können, dass es nicht wieder vorkommen wird", sagte der 34-jährige Mertesacker, der jetzt Leiter der Arsenal-Nachwuchsakademie ist.
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Der frühere Arsenal-Kapitän hofft, dass sich die millionenschweren Fußballer nicht noch weiter von den Fans entfernen. "Wenn solche Dinge passieren, werden irgendwann mehr Zäune und mehr Sicherheitsleute kommen. Und das wäre sehr, sehr traurig", sagte der frühere Bundesliga-Profi von Hannover 96 und Werder Bremen.
- dpa