t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportFußballKolumne - Valeria Meta

20 Jahre Squadra Azzurra: Der bittere Abschied von Buffon


20 Jahre "Squadra Azzurra"
Der bittere Abschied von "Gigi" Buffon

t-online, Valeria Meta

15.11.2017Lesedauer: 3 Min.
Enttäuschung bei "Gigi" Buffon: Nach dem Playoff-Aus gegen Schweden flossen bei der Torwart-Legende die Tränen.Vergrößern des Bildes
Enttäuschung bei "Gigi" Buffon: Nach dem Playoff-Aus gegen Schweden flossen bei der Torwart-Legende die Tränen. (Quelle: Matteo Ciambelli/Zuma Press/imago-images-bilder)
News folgen

175 Länderspiele hat Gianluigi Buffon für die "Squadra Azzurra" gemacht. Das WM-Aus gegen Schweden war sein letztes und wahrscheinlich bitterstes. Die italienische t-online.de-Kolumnistin Valeria Meta zeichnet die unglaubliche Nationalelf-Karriere der 39-jährigen Torwart-Legende nach.

Die Kolumne von Valeria Meta bei t-online.de.

  • 29. Oktober 1997: Mit 19 Jahren debütiert Gigi Buffon in der italienischen Nationalmannschaft.
  • 13. November 2017: Der 39-jährige Gigi weint nach dem 0:0 gegen Schweden im Playoff-Rückspiel, das ihm die Teilnahme an seiner sechsten Weltmeisterschaft versagt. Kurz nach der Partie tritt er aus der Nationalelf zurück.

Niemand in Italien hätte sich seinen letzten Auftritt so vorstellen können. Vor allem nicht Buffon selbst: Der Plan war, im Alter von 40 Jahren noch eine WM als Kapitän zu spielen – und sogar den Titel zu holen, wie es Dino Zoff 1982 machte. Doch in Mailand platzt der Traum.

"Wir sind gescheitert"

Es tut so weh, dass Buffon überhaupt nicht versucht, seine Tränen zu unterdrücken. „Es tut mir leid“, schluchzt er im TV-Interview ein paar Minuten nach Abpfiff. „Es tut mir für mein Land leid. Wir sind gescheitert“. Und dann wird seine Stimme noch verzweifelter: „Ich denke an meinen ‚Barza‘, meinen ‚Chiello‘, meinen ‚Lele‘… ich möchte einfach sie alle umarmen“.

Das sind Andrea Barzagli, Giorgio Chiellini und Daniele De Rossi, seine historischen Mitspieler bei der Nationalmannschaft. Gigi ist kein Typ, der seine Gefühle verhehlt. Nach dem verlorenen Champions-League-Finale gegen Real Madrid weinte er ebenfalls. Aber jetzt ist alles noch schlimmer – weil es kein weiteres Spiel gibt. Die Karriere der Torwart-Legende Gigi Buffon endet, wie sie anfing: beim Playoff um die Qualifikation zur Weltmeisterschaft.

20 Jahre mit den „Azzurri“

1997 machten sich die Zuschauer etwas Sorge, als der damals erst 19-jährige Parma-Torwart Buffon im Hinspiel gegen Russland für den verletzten Gianluca Pagliuca einsprang. Trotz des Schnees trug er kurze Hosen und schien nicht besorgt zu sein. Italien nahm dann zwar an der WM in Frankreich teil, aber als Vertreter von Pagliuca kam Gigi nicht zum Einsatz.

Auch die EM 2000 musste er als Zuschauer erleben – wegen eines gebrochenen Daumens. Trotzdem revanchierte sich Gigi bei der WM 2006 in Deutschland: Dabei zeigte er tadellose Leistungen und kassierte bis zum Finale nur das Eigentor von Cristian Zaccardo gegen die USA. Im Berliner Olympiastadion rettete er Italien dann im Finale mit einer Weltklasse-Parade nach einem Kopfball von Zinedine Zidane.

Bester Torwart der WM 2006

Kurios: Nach dem Spiel gestand er, dass er fest davon überzeugt war, keine Elfmeter halten zu können. „Zum Glück hat David Trezeguet an die Latte geschossen“, sagte er. Neben dem Weltmeistertitel erhielt er zudem die Lew-Jaschin-Trophäe als Auszeichnung für den besten Torhüter des Turniers.

Buffon stand auch bei den Europameisterschaften 2008, 2012 und 2016 sowie den Weltmeisterschaften 2010 und 2014 im italienischen Tor, wo er nach dem Spiel gegen Uruguay zum "Man of the Match" gewählt wurde, obwohl Italien aufgrund dieser Niederlage in der Vorrunde ausschied. Mit 175 Länderspielen ist Buffon italienischer Rekordnationalspieler.

Italien unter Schock

Buffons Rücktritt hat die Italiener sogar mehr bewegt als die verpasste Qualifikation für die WM in Russland. Alle wussten, dass er die „Squadra Azzurra“ nach dem Turnier verlassen wollte. Aber mit diesen Tränen hatte keiner gerechnet – Fans und Kollegen waren tief bewegt.

„Es gefällt mir nicht, dich so zu sehen!“, schrieb Weltmeister-Torhüter Iker Casillas auf ‚Twitter‘. „Ich möchte Dich noch so sehen, wie Du für viele Menschen bleibst: Eine Legende. Ich bin stolz darauf, Dich zu kennen und Dich mehrmals auf dem Platz getroffen zu haben. Du musst uns im Fußball noch etwas erfreuen, mein Freund!“

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Eine Legende geht und eine große Karriere endet – aber ein schlimmer Abend kann nicht zwanzig wunderbare Jahre auslöschen.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website