Gesundheit FIFA startet Aufklärungskampagne über Gehirnerschütterungen
Auch im Fußball rücken die Gefahren durch Gehirnerschütterungen immer mehr in den Fokus. Der Weltverband will Hilfen anbieten.
Der Fußball-Weltverband FIFA startet eine Aufklärungskampagne zur Gefahr von Gehirnerschütterungen. Unter dem Motto "Vermuten und schützen: Kein Spiel ist das Risiko wert" soll gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) intensiver auf die Gesundheitsrisiken und die Symptome von Schädel-Hirn-Traumata hingewiesen werden, die für Spielerinnen und Spieler ein Risiko darstellen. Zudem enthält sie Richtlinien für eine sichere Rückkehr nach einer vermuteten oder bestätigten Gehirnerschütterung.
"Eine Gehirnerschütterung ist ein Schädel-Hirn-Trauma und sollte immer ernst genommen werden. Indem man die Anzeichen einer Gehirnerschütterung kennt, sich der Risiken
bewusst ist und eine Gehirnerschütterung richtig behandelt, trägt man dazu bei, dass die
Sicherheit der Spieler an erster Stelle steht", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino. Die Kampagne richtet sich vom Profi- bis zum Kinder- und Breitenfußball.
Risiko in vielen Sportarten
Gehirnerschütterungen sind vor allem in Kontaktsportarten wie Boxen, Eishockey, Rugby und American Football ein großes Risiko. Auch beim Fußball rückt das Thema immer mehr in den Fokus, einige Experten fordern ein Verbot von Kopfbällen. In den USA wurden Kopfbälle im Jugendsport unter elf Jahren bereits vorsorglich verboten.
Nachgewiesene mögliche Spätfolgen von Gehirnerschütterungen sind das frühere Einsetzen von Demenz oder Alzheimer sowie die chronische traumatische Enzephalopathie CTE, eine progressive degenerative Erkrankung des Gehirns. "Wir alle müssen über Gehirnerschütterungen reden und die Gefahren kennen. Das kann Leben retten", sagte der frühere brasilianische Nationalspieler David Luiz. Eine der aufsehenerregendsten Gehirnerschütterungen im Fußball erlitt der damalige deutsche Nationalspieler Christoph Kramer im WM-Finale 2014 gegen Argentinien.
Die Regelhüter des International Football Association Boards (Ifab) hatten im März auf einer Sitzung unter anderem beschlossen, dass es ungeachtet der bereits erfolgten Auswechslungen eine zusätzliche Auswechslung bei dem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung geben kann.
- Nachrichtenagentur dpa