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Brasilien-Legende Ronaldo als Klubchef: "Wir werden gegen alle kämpfen"


"Wir werden gegen alle kämpfen"
Wie aus dem Weltmeister "El Presidente" wurde

Von t-online, dd

17.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Ronaldo Nazario: Aus dem brasilianischen Weltmeister von 2002 ist der Klubbesitzer von Real Valladolid geworden.Vergrößern des Bildes
Ronaldo Nazario: Aus dem brasilianischen Weltmeister von 2002 ist der Klubbesitzer von Real Valladolid geworden. (Quelle: IMAGO/Mark Leech)

Die brasilianische Stürmer-Legende Ronaldo engagiert sich wegen eines Aufregers für Real Valladolid. Der 46-Jährige ist seit 2018 Präsident des spanischen Klubs – und investiert weiter.

"INAKZEPTABEL" schreibt Ronaldo in Großbuchstaben in seinem Instagram-Post vom vergangenen Sonntag. Dazu ein Bild einer Spielszene seines Klubs Real Valladolid in Schwarz-Weiß. Und weiter: "Bis jetzt sind wir ruhig geblieben und haben versucht, unsere Unzufriedenheit auf offiziellem Wege, in Meetings und mit Petitionen auszudrücken. Aber jetzt reicht es! Das ist Profifußball, und wir verlangen Erklärungen. Fehler dieser Größenordnung können eine ganze Saison verändern."

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Wenn an diesem Mittwochabend sein langjähriger Klub Real Madrid zum Rückspiel im Halbfinale der Champions League zu Manchester City reist (ab 21 Uhr im Liveticker bei t-online), hat der einstige Top-Torjäger guten Grund, mit den Gedanken nicht bei seinem Ex-Verein, sondern in Valladolid zu bleiben. Denn am vergangenen Spieltag gab es einen echten Aufreger – der den Klub in noch größere Bedrängnis bringen könnte.

Was war passiert?

Sonntag, 14. Mai, Nuevo Estadio Municipal José Zorrilla in Valladolid, Real gegen den FC Sevilla. Kurz vor der Halbzeit drücken die Gastgeber auf die Führung, aus knapp 25 Metern zieht Sergio Escudero ab, trifft unhaltbar für Sevilla-Torwart Yassine Bounou zum 1:0 – aber exakt in diesem Moment, als der Ball noch auf das Tor zufliegt, pfeift Schiedsrichter Miguel Ángel Ortiz Arias zur Halbzeit. Zum für Valladolid ungünstigsten Zeitpunkt.

Die Spieler sind außer sich, es gibt minutenlange Diskussionen noch auf dem Platz. Ein Valladolid-Betreuer sieht sogar die Rote Karte, so hoch kochen die Emotionen.

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Es hilft alles nichts: Das Tor zählt nicht, am Ende setzt es eine 0:3-Niederlage gegen Sevilla – und das mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Denn Valladolid liegt mit aktuell 35 Punkten als 17. der spanischen Liga nur einen Zähler vor einem Abstiegsplatz, ein Sieg hätte die Situation des Klubs vier Spieltage vor Schluss merklich verbessern können.

"Eines muss klar sein: Wir werden gegen alles und gegen alle kämpfen, weil wir Real Valladolid sind", schrieb Ronaldo danach weiter auf Instagram. "Unser Team, unsere Fans und unsere Stadt haben alles gegeben, und niemand wird uns das wegnehmen."

"Es geht um Leidenschaft"

Der zweimalige Weltmeister Ronaldo (Titel 1994 und 2002 mit Brasilien) ist seit September 2018 Präsident des Klubs aus dem Nordwesten Spaniens, übernahm damals für 30 Millionen Euro 51 Prozent der Anteile. Der 46-Jährige ist regelmäßig bei den Spielen seines Klubs dabei. "Im Fußball geht es um Leidenschaft", erklärte der frühere Torjäger (u.a. 62 Tore in 98 Länderspielen für Brasilien) bei seiner Vorstellung als Klubchef, "wir möchten ein wettbewerbsfähiges Team aufbauen und gleichzeitig transparent über unsere Entscheidungen und unser Management informieren."

Zwar stieg der Klub in der Saison 2020/21 in die zweite spanische Liga ab, schaffte aber die direkte Rückkehr in "La Liga". 2021 veröffentlichte der Streamingdienst Netflix die Reihe "El Presidente", eine Dokumentation über den Klub-Alltag unter Ronaldo. Doch die aktuelle Comeback-Spielzeit gestaltete sich bisher schwierig, auch mit dem neuen Eigentümer.

Dieser hat den Karrierewandel vom Superstar auf dem Platz zum Klub-Eigentümer mittlerweile voll verinnerlicht – und ist im Dezember 2021 noch bei einem weiteren Verein eingestiegen: Für umgerechnet 70 Millionen Euro erwarb "Il Fenomeno" ("Das Phänomen", Spitzname aus seiner aktiven Karriere) Anteile am brasilianischen Klub Cruzeiro Belo Horizonte – der Mannschaft, bei der er seine Profikarriere 1993 startete.

"Ich möchte Cruzeiro etwas zurückgeben und sie wieder dorthin führen, wo sie hingehören", sagte Ronaldo über sein Engagement beim damals strauchelnden ehemaligen Spitzenverein, der 2019 das erste Mal aus der höchsten Spielklasse des Landes absteigen musste.

Und tatsächlich: Unter der neuen Führung scheint es wieder bergauf zu gehen: 2022 schaffte Cruzeiro den Wiederaufstieg und liegt nach sechs Spieltagen der noch jungen Saison – in Brasilien wird innerhalb eines Kalenderjahres gespielt – auf Rang vier.

In Spanien muss Real Valladolid derweil noch zittern – auch mit Klubchef Ronaldo.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • ESPN: "Ronaldo becomes primary owner of Real Valladolid following takeover"
  • Reuters: "Former Brazil striker Ronaldo buys second division Cruzeiro"
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