Millionen-Missverständnis Trotz Tabellenführung: Unruhe beim FC Barcelona
Zwei ehemalige Spieler sorgen beim FC Barcelona aktuell für Unruhe. Für ein Missverständnis müssen die Katalanen nun tief in die Tasche greifen.
Der FC Barcelona kommt sportlich so langsam ins Rollen. Nach dem Sieg gegen Atlético Madrid am 16. Spieltag grüßen die Katalanen von der Tabellenspitze. Für Ruhe sorgt dies im hoch verschuldeten Klub allerdings noch lange nicht. Zwei ehemalige Spieler sorgen nun für neue Unruhe.
Während ein Rechtsstreit mit einem ehemaligen Spieler den Verein nun Millionen kostet, sorgt eine Barça-Legende für Negativschlagzeilen.
15 Millionen für 17 Minuten
Im Sommer 2020 verpflichtete der FC Barcelona das brasilianische Talent Matheus Fernandes von Palmeiras. Satte sieben Millionen Euro und bis zu drei Millionen Euro Bonuszahlungen ließ sich der spanische Spitzenklub die Dienste des Mittelfeldstrategen kosten. Die Bilanz nach einer Saison: 17 Spielminuten für Barça und eine Leihe zur Rückrunde zu Real Valladolid.
Im Sommer 2021 folgte direkt der nächste Rückschlag: Um die Neuzugänge Memphis Depay und Sergio Agüero für den Spielbetrieb registrieren zu können, musste der Verein Platz im Kader schaffen. Ein Problem, das der Klub in den vergangenen Jahren häufiger hatte. Die Wahl fiel auf Matheus Fernandes. Nach der enttäuschenden Saison löste der Verein den Vertrag auf – und soll dies dem Spieler lediglich per E-Mail mitgeteilt haben.
Fernandes gab an, anschließend kein weiteres Gespräch mit dem Verein geführt zu haben. Alle Informationen zu seiner Personalie habe er den Medien entnommen. Es folgte der Wechsel zurück nach Brasilien und ein Rechtsstreit gegen den Ex-Verein. Spanischen Medienberichten zufolge bekam der Spieler nun recht. Der FC Barcelona muss demnach 8,5 Millionen Euro Vertragsstrafe zahlen.
Das sportliche Missverständnis Matheus Fernandes kostet den FC Barcelona samt Ablösesumme folglich mindestens 15,5 Millionen Euro. Ein weiterer alter Bekannter macht den Verantwortlichen des Vereins das Leben ebenfalls schwer.
Untersuchung gegen Dani Alves
Der brasilianische Fußballstar Dani Alves bekommt nach Vorwürfen der sexuellen Nötigung nun auch Probleme mit der Justiz. Ein Gericht in Barcelona leitete am Dienstag eine Untersuchung gegen den ehemaligen Barça-Profi ein, der Ende des vergangenen Jahres einer Frau in einem Nachtclub in den Intimbereich gefasst haben soll.
Der Oberste Gerichtshof Kataloniens teilte in einer Erklärung mit, die Untersuchung sei "wegen eines mutmaßlichen Verbrechens der sexuellen Nötigung als Ergebnis einer Beschwerde, die von einer Frau gegen einen Fußballspieler eingereicht wurde", eröffnet worden. Alves wurde namentlich nicht genannt.
Die katalanische Polizei teilte unterdessen mit, dass sie am 2. Januar eine Anzeige einer Frau erhalten habe, die behauptete, Alves habe sie unsittlich berührt. Der angebliche sexuelle Übergriff soll laut spanischen Medienberichten in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember in einem bekannten Nachtclub in Barcelona stattgefunden haben.
Alves wird vorgeworfen, seine Hände in die Hose der Frau gesteckt zu haben, hieß es in den Berichten. Der Brasilianer, der mittlerweile für Pumas UNAM in Mexiko spielt, bestätigte seine Anwesenheit in dem Club. Sein angebliches Fehlverhalten bestreitet er aber.
"Ich war dort, an diesem Ort, mit mehr Leuten, die Spaß hatten", sagte der langjährige Nationalspieler, der nach der WM in Katar in Barcelona im Urlaub geweilt hatte, dem spanischen Privatsender "Antena 3": "Jeder weiß, dass ich gerne tanze. Ich amüsiere mich gerne, aber ohne den Raum der anderen zu verletzen."
- cadenaser.com: "El Barça tiene que pagar 7,7 millones de euros a Matheus Fernandes", (Spanisch, Stand: 11.01.2023)
- sportbild.de: "Barça muss Millionen-Entschädigung zahlen", (Stand: 11.01.2023)
- Nachrichtenagentur SID