Zweitliga-Absteiger Nach Impfpass-Skandal: Dresden vor Anfang-Verpflichtung
Dresden (dpa) - Trainer Markus Anfang steht nach dem Skandal wegen der Nutzung eines gefälschten Impfausweises vor der Rückkehr in den Profifußball.
Informationen der Deutschen Presse-Agentur zufolge steht Drittligist Dynamo Dresden vor der Verpflichtung des 47-Jährigen. Der Vertrag zwischen beiden Parteien muss nur noch von den Gremien des Vereins bestätigt werden. Über das Interesse der Sachsen an dem Trainer hatten zuvor der "Kicker" und die "Bild" berichtet.
Der frühere Bundesliga-Profi war im November 2021 als Trainer des damaligen Zweitligisten Werder Bremen zurückgetreten, nachdem die Staatsanwaltschaft gegen ihn und seinen Co-Trainer Florian Junge Ermittlungen wegen der Nutzung gefälschter Impfausweise eingeleitet hatte. Weil das gefälschte Zertifikat Anfang und Junge als zweifach gegen das Coronavirus geimpft auswies, nahmen beide ab dem frühen Herbst nicht mehr an den vorgeschriebenen Corona-Testungen von Werder teil.
Das Amtsgericht Bremen verurteilte Anfang später zu einer Geldstrafe von insgesamt 36.000 Euro, das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes sperrte ihn als Trainer für ein Jahr und setzt diese Strafe ab dem 10. Juni zur Bewährung aus.
Im März hatte Anfang in der "Bild am Sonntag" und dem ZDF-"Sportstudio" Reue gezeigt und Hoffnung auf eine Zukunft im Profifußball geäußert. "Natürlich wünscht man sich, dass ein Mensch eine zweite Chance bekommt, aber ich kann das nicht erwarten", sagte er vor gut zwei Monaten.
Gemeinsam mit dem heutigen Sportchef der Dresdner, Ralf Becker, war Anfang in der Saison 2016/2017 der Drittliga-Aufstieg mit Holstein Kiel gelungen. Danach trumpften die Norddeutschen groß auf, verpassten den Sprung in die Bundesliga erst in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg.