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Nach EM-Aus - Eine Ära ist zu Ende: Löws 17 DFB-Jahre im Telegramm


Nach EM-Aus
Eine Ära ist zu Ende: Löws 17 DFB-Jahre im Telegramm

Von dpa
Aktualisiert am 30.06.2021Lesedauer: 4 Min.
Bundestrainer Joachim Löw verlässt nach seinem letzten Spiel als Bundestrainer den Platz in Wembley.Vergrößern des Bildes
Bundestrainer Joachim Löw verlässt nach seinem letzten Spiel als Bundestrainer den Platz in Wembley. (Quelle: Christian Charisius/dpa./dpa)

London (dpa) - Das Ende kam schneller als erhofft. Mit dem Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale nach dem 0:2 im Klassiker gegen England im Wembley-Stadion ist auch Schluss für Bundestrainer Joachim Löw.

Auf sein letztes Vertragsjahr bis zur WM 2022 hatte der 61-Jährige selbst verzichtet und schon zuvor seinen Abschied mit EM-Abschluss bekanntgegeben.

Die Deutsche Presse-Agentur zeichnet die 17 Jahre von Löw beim DFB im Telegrammstil auf:

30. Juli 2004: Der neue Bundestrainer Jürgen Klinsmann holt sich seinen Wunschkandidaten Joachim Löw als Co-Trainer zum Nationalteam.

12. Juli 2006: Nach dem Rücktritt des "ausgebrannten" Klinsmann wird Löw zum Chef der Nationalelf befördert.

16. August 2006:Löws Bundestrainer-Premiere wird in Gelsenkirchen mit einem 3:0 im Testspiel gegen Schweden zum Fest.

6. September 2006: Der höchste Sieg in der Amtszeit von Löw: 13:0 gegen Fußball-Zwerg San Marino vor nur 5019 Zuschauern in Serravalle.

28. März 2007: Erste, unbedeutende Niederlage im 9. Spiel: 0:1 gegen Dänemark beim Debütantenball mit sechs DFB-Neulingen in Duisburg.

29. Juni 2008: Geplatzter Titeltraum. Spanien gewinnt durch ein Tor von Torres das EM-Finale in Wien mit 1:0.

10. Oktober 2009: Trotz Platzverweis für Debütant Jérôme Boateng gewinnt die DFB-Elf in Russland. Das WM-Ticket ist gelöst.

17. Dezember 2009: DFB-Chef Zwanziger verkündet einen Handschlag-Vertrag bis zur EM 2012. Davon ist selbst Löw überrascht.

4. Februar 2010:Öffentlicher Streit zwischen Löw und Bierhoff mit der DFB-Spitze. Fünf Tage später schließen alle einen WM-Frieden.

7. Juli 2010: Löw ist "traurig und enttäuscht". Wieder ein 0:1 gegen Spanien, im Halbfinale platzt der Traum vom 4. deutschen WM-Titel.

20. Juli 2010: Knapp zwei Wochen nach dem WM-Aus verlängert Löw seinen Vertrag doch.

15. März 2011: Still und heimlich einigen sich Löw und der DFB auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2014.

26. Mai 2012: In der "zerrütteten" EM-Vorbereitung gibt es einen 3:5-Dämpfer gegen die Schweiz. Die bis dahin meisten Gegentore unter Löw.

28. Juni 2012:Der Schock von Warschau. Löw vercoacht sich, der EM-Traum ist mit einem 1:2 gegen Italien im Halbfinale beendet.

15. August 2012:Der heftig kritisierte Löw braucht eine lange Findungsphase. Vor dem 1:3 gegen Argentinien hält er eine Wutrede.

11. Oktober 2013: 3:0 gegen Irland. Das WM-Ticket für Brasilien ist gebucht. Löw sah sein Team in der Quali als "Maß aller Dinge".

18. Oktober 2013: Löw und sein Stab verlängern bis zur EM 2016.

13. Juli 2014:Die Krönung: 1:0 nach Verlängerung gegen Argentinien, Deutschland ist zum vierten Mal Weltmeister. Löw ist auf dem Gipfel.

11. Oktober 2015: Nach einer holprigen Quali-Runde wird mit einem 2:1 gegen Georgien das EM-Ticket für die Endrunde in Frankreich gelöst.

7. Juli 2016: Der Traum vom EM-Titel platzt. Gastgeber Frankreich ist beim 0:2 im Halbfinale nicht besser, aber viel effizienter.

5. Oktober 2017: Mit dem 3:1 gegen Nordirland wird das Ticket für Russland gelöst. Es ist eine perfekte Qualifikations-Runde.

27. März 2018: Das 0:1 gegen Brasilien ist die erste Niederlage nach zuvor 22 ungeschlagenen Partien.

15. Mai 2018: Löw bekommt kurz vor der WM einen neuen Vertrag bis zum Turnier 2022 in Katar.

27. Juni 2018: Die historische Blamage ist perfekt. Das 0:2 gegen Südkorea besiegelt das erste deutsche Aus in einer WM-Gruppenphase.

28. Juni 2018: Löw braucht Bedenkzeit. Erst nach eingehender Analyse will er entscheiden. "Tiefgreifende Maßnahmen" müssen her.

29. Juni 2018:Alle Präsidiumsmitglieder sprechen sich auf einer Telefonkonferenz dafür aus, dass Löw seinen Vertrag erfüllen soll.

3. Juli 2018: Joachim Löw hat entschieden: Er will weitermachen und "mit ganzem Einsatz den Neuaufbau gestalten".

6. September 2018: Das erste Spiel in der Nations League endet 0:0 gegen Frankreich. Später folgt scheinbar der Abstieg aus der A-Liga.

5. März 2019: Löw sortiert die Rio-Weltmeister Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng aus. Das wird danach zum Dauerthema.

24. September 2019: Die UEFA reformiert die Nations League leicht, dem DFB bleibt durch die Aufstockung der A-Liga der Abstieg erspart.

16. November 2019: Die Nationalmannschaft sichert sich durch ein 4:0 gegen Weißrussland als Gruppenerster vorzeitig das EM-Ticket.

30. November 2019: Für die EM werden Frankreich und Portugal als Gruppengegner zugelost. Ungarn kommt über die Playoffs hinzu.

17. März 2020: Die EM wird wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben. Auch weitere Länderspiele werden abgesagt.

3. September 2020: Im ersten Spiel nach der Corona-Zwangspause spielt die DFB-Auswahl in der Nations League gegen Spanien 1:1.

17. November 2020: Deutschland geht in Spanien unter. Nach dem 0:6 hagelt es Kritik, die Rufe nach dem Rücktritt von Löw werden lauter.

30. November 2020: Nach zähen Tagen des Wartens teilt der DFB mit, mit Löw ins EM-Jahr 2021 zu gehen.

7. Dezember 2020: Löw erklärt sich zur Spanien-Pleite und zur Zukunft. Er habe nach dem Spiel nicht an einen Rücktritt gedacht.

8. März 2021: Löw erklärt in einer DFB-Pressemitteilung seinen Rücktritt nach der EM 2021.

31. März 2021: Nach zwei Siegen zum WM-Quali-Start blamiert sich das DFB-Team mit 1:2 gegen Nordmazedonien. Zweifel an Löw werden größer.

19. Mai 2021: Rolle rückwärts: Löw holt Hummels und Müller für die EM zurück. Reus sagt selbst ab, Talent Musiala ist dabei.

23. Juni 2021: Gegen Ungarn zittert sich Deutschland (2:2) ins EM-Achtelfinale. Leon Goretzka rettet Löw ein paar Tage im Amt.

29. Juni 2021: In Wembley ist Schluss. Deutschland verliert gegen England in Löws 198. und letzten Länderspiel als Bundestrainer.

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