Vor Achtelfinale gegen England Müller fit für Startelf: Knie ist "keine Problematik"
Am Dienstag ist es soweit: Die DFB-Elf startet gegen England in die K.o.-Runde der EM. Rechtzeitig vor dem Prestigeduell im Wembley-Stadion meldet sich Thomas Müller wieder fit für die Startelf.
Der Auftritt der deutschen Nationalmannschaft im letzten EM-Gruppenspiel gegen Ungarn war wenig überzeugend. Nur durch den Ausgleichstreffer zum 2:2 von Leon Goretzka konnte die DFB-Elf kurz vor Schluss den Einzug ins Achtelfinale sichern. Am Dienstag wartet im Wembley-Stadion mit England ein ganz anderer Gegner auf die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw.
"Wir freuen uns auf den großen Namen England", sagte Nationalspieler Thomas Müller bei einem Pressegespräch im DFB-Basiscamp am Samstag. Vom Spiel gegen Ungarn zeigte sich Müller enttäuscht, doch auf das Achtelfinale habe das keine Auswirkungen: "Das hat mit Dienstag nichts zu tun, Dienstag ist ein K.o.-Spiel." Beide Mannschaften hätten das nötige Selbstvertrauen, um in die nächste Runde einzuziehen.
Für England wird es dabei auch ein Top-Stürmer Harry Kane ankommen, der bei dem Turnier bislang enttäuschte. "Ich weiß nicht, wieso er noch nicht in die Abschlusspositionen gekommen ist, in die er normalerweise kommt. Für uns wäre das gar kein Problem, wenn diese Diskussion bis Mittwoch anhält und wir kein Gegentor kassieren."
Müller meldet sich fit nach Knieverletzung
Er selbst meldet sich wieder bereit für einen Startelf-Einsatz: "Es ist nicht so, dass die Kapselverletzung mich behindert. Natürlich spürt man das in der einen oder anderen Situation. Aber ich bin erfahren genug, damit umzugehen". Müller war wegen der Kapselblessur zuletzt zum Gruppenabschluss gegen Ungarn nur als Einwechselspieler zum Zuge gekommen.
Das Training der Nationalmannschaft im fränkischen "Home Ground" konnte Müller wieder ohne Einschränkungen bestreiten. "Wenn ich Probleme hätte, hätte ich nicht trainiert", betonte der Bayern-Profi und schloss an: "Das können wir ad acta legen. Ich bin überzeugt, dass das für den Dienstag keine Problematik darstellt."
Dass er selbst noch keinen EM-Treffer erzielen konnte, ist für Müller sekundär: "Ich würde sicher gerne mein erstes EM-Tor schießen, aber das ist nicht Tagesordnungspunkt Nummer eins. Wichtig ist, dass wir gewinnen und weiterkommen".
Gnabry kritisiert Pfiffe gegen Sané – und lobt Musiala
Nach Müller war sein Teamkollege Serge Gnabry an der Reihe, die Fragen der Journalisten zu beantworten. Angesprochen auf die bisherige Leistung von Außenstürmer Leroy Sané sagte er: "Bislang lief es nicht so rund im Turnier für ihn, aber da ist er auch nicht der einzige. Er hat so viel Qualität – die wird sich am Ende durchsetzen."
Dass Sané von einigen Fans in der Münchener Allianz Arena ausgepfiffen wurde, kann Gnabry nicht verstehen: "Es wäre natürlich viel schöner, wenn Unterstützung käme. Wenn eine Aktion zum Tor führt, ist das Geschrei wieder groß, deshalb bin ich ganz beruhigt".
Über einen anderen DFB- und Bayern-Kollegen, Jamal Musiala, hatte Gnabry nur Lob übrig. Einem Einsatz des Youngsters gegen England spräche nichts entgegen: "Seine Qualitäten sind außergewöhnlich. Er wird sein Spiel durchziehen. Wie man gegen Ungarn gesehen hat, kann er einer Mannschaft extrem weiterhelfen. Ich bin komplett überzeugt von ihm. Seine Zeit wird kommen, egal wann."
Im DFB-Team hat der erst 18-jährige Mittelfeldspieler den Spitzennamen "Bambi" verpasst gekommen. "Jamal ist ein lieber, süßer Kerl", erklärt Gnabry die Namenswahl. "Er ist schnell, bewegt sich flüssig und kommt immer an seinen Gegenspielern vorbei".
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa