Geständnis im Kinderporno-Prozess Metzelder: "Hinterlasse eine Wunde, die niemals verheilen wird"
Am Donnerstagmorgen startete der Kinderpornografie-Prozess gegen Christoph Metzelder – schon am Nachmittag wurde das Urteil verkündet. Zuvor hatte sich der ehemalige Fußballprofi in Teilen schuldig bekannt.
Fußball-Vizeweltmeister Christoph Metzelder hat vor dem Amtsgericht Düsseldorf ein Teilgeständnis abgelegt. Der 40-Jährige räumte am Donnerstag die Weiterleitung von 18 kinder- und jugendpornografischen Dateien ein.
"Ich akzeptiere die Strafe"
Den Besitz von nahezu 300 Dateien wie angeklagt gestand er nicht. "Ich habe auf frei zugänglichen Internetseiten inkriminierte Bilder besorgt, Screenshots gemacht. Ich habe in Chats Extremfantasien ausgetauscht", sagte der 40-Jährige in seiner Einlassung im Saal E.116.
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Die Faszination habe "in der Grenzüberschreitung gelegen", nicht in den Darstellungen schwersten sexuellen Missbrauchs selbst. "Es hat keine Übergriffe gegenüber Kindern und Jugendlichen gegeben, es waren auch keine geplant. Trotz krassester Äußerungen in den Chats", versicherte Metzelder. "Das hat ausschließlich in einer digitalen Parallelwelt stattgefunden."
Mit gebrochener, am Ende tränenerstickter Stimme sprach Metzelder erstmals über seine Schuld. Er habe die Dateien verschickt, "obwohl ich weiß, welches unsägliche Leid gegenüber Kindern hinter jeder Datei steckt. Trotz meines Engagements für Kinder. Ich akzeptiere die Strafe und bitte die Anwesenden stellvertretend für alle Opfer sexueller Gewalt um Entschuldigung. Ich hinterlasse eine Wunde, die niemals verheilen wird. Damit werde ich für den Rest meines Lebens leben müssen."
Die Vorsitzende Richterin Astrid Stammerjohann schloss die Öffentlichkeit anschließend für die Sichtung der Beweise aus. Um kurz vor 16 Uhr wurde schließlich das Urteil verkündet. Das Amtsgericht Düsseldorf verurteilte Metzelder zu einer zehnmonatigen Haftstrafe auf Bewährung. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID