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WM 2018: Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi freut sich über Panamas Teilnahme


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Kuranyi über Außenseiter Panama
"Selbst ein einziges Tor wäre schon eine Sensation"

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InterviewEin Interview von Alexander Kohne

Aktualisiert am 18.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Vor Ort in Russland: Kevin Kuranyi begleitet die WM für die ARD als Experte.Vergrößern des Bildes
Vor Ort in Russland: Kevin Kuranyi begleitet die WM für die ARD als Experte. (Quelle: Sportfoto Rudel)
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Panama ist zum ersten Mal bei einer WM dabei und der wohl größte Außenseiter im Turnier. Ex-DFB-Star Kevin Kuranyi kennt das Team gut – und hat seine ganz eigenen Hoffnungen für die WM.

Als Panama die Qualifikation für die Weltmeisterschaft perfekt machte, kam wirklich alles zusammen: Während die USA völlig überraschend gegen Trinidad & Tobago verloren, gewann Panama gegen Costa Rica – und zwar dank eines Phantom- und eines Last-Minute-Treffers.

Kevin Kuranyi hat zu dem mittelamerikanischen Land eine besondere Beziehung und neben dem deutschen auch den panamaischen Pass. Im Interview erklärt der mittlerweile 36-Jährige, was Panamas WM-Qualifikation für das Land bedeutet und welche Chancen das Team hat.

t-online.de: Herr Kuranyi, Sie begleiten während der WM als Experte bei der ARD die Spiele. Sie hatten aber auch ein Angebot der panamaischen Nationalmannschaft, die sie als Teammanager verpflichten wollte. Warum haben Sie da abgesagt?

Kevin Kuranyi: Ich wollte während der WM gerne hauptsächlich in Moskau sein. Das wäre mit Panama nicht der Fall gewesen, weil sie in Sotschi, Nischni Nowgorod und Saransk spielen – also bis zu 1500 Kilometer entfernt. Außerdem habe ich bei der ARD bereits während des Confed-Cup in Russland als Experte gearbeitet und mich im Team sehr wohl gefühlt.

Zu Panama haben Sie ein besonderes Verhältnis – nicht nur, weil Sie heute noch einen panamaischen Pass haben. Ihre Mutter stammt von dort, Sie haben während ihrer Jugend dort gelebt und sind auch heute noch oft dort.

Stimmt, ich habe als Jugendlicher sogar zweimal dort gewohnt und währenddessen mit einigen aktuellen Nationalspielern zusammengespielt. Deshalb freue ich mich umso mehr über diese sensationelle Qualifikation. Das ist für die Jungs schon der Hammer.

Viele Medien im Land sprachen von einem "Fußballmärchen". Allerdings wurde das Ganze von einem Phantomtor im Spiel gegen Costa Rica begünstigt. Kein Spieler hat einen Marktwert von über einer Million Euro. Panama ist bei der WM krasser Außenseiter. Schießen die dort überhaupt ein Tor?

Die Teilnahme an der WM ist erst einmal ein Riesenerfolg. Am Tag nach der geglückten Qualifikation hat der Präsident sogar einen Feiertag ausgerufen (lacht). Und gerade die älteren Spieler sind einfach dankbar, so etwas am Ende ihrer Karriere noch einmal miterleben zu dürfen. Die sind superglücklich, jetzt auch einmal im Panini-Album zu sein (lacht). Falls sie dann noch ein Tor schießen würden und vielleicht ein gutes Spiel hinkriegen, wäre das schon toll.

Wäre selbst ein einziges Tor also schon eine Sensation?

Auf jeden Fall. Natürlich würde ich mir sehr wünschen, dass Panama mit einem Sieg gegen Tunesien ein kleines Wunder schafft. Aber man muss realistisch bleiben. Wenn kein Wunder passiert, sollte nach der Vorrunde Schluss sein – dafür ist die Gruppe mit Belgien, England und Tunesien einfach zu stark.

Die meisten Spieler sind in Europa weitgehend unbekannt. Auf wen muss man besonders achten?

Den Großteil des Teams kenne ich persönlich und da sind schon ein paar talentierte dabei – allen voran Roman Torres. Der hat über 100 Länderspiele und ist aktuell bei den Seattle Sounders in den USA aktiv. Roman ist Kapitän und hat so viel Power, dass er das Team mitreißen kann. Dazu kommt Gabriel Torres, der bis Januar beim FC Lausanne in der Schweiz gespielt hat und jetzt in Chile gelandet ist. Außerdem kann es immer wieder Überraschungen geben wie den 37-jährigen früheren Torjäger Blas Perez oder den ein Jahr jüngeren Luis Tejada, die dem Team mit ihrer Erfahrung Stabilität geben.

Aber die beiden sind nicht die Einzigen im gehobenen Fußballer-Alter…

Genau. Da sind schon einige Spieler in meinem Alter dabei (lacht). Die sind natürlich sehr erfahren, was gerade in engen Situationen helfen könnte. Außerdem sind die Panamaer topfit, die bereiten sich schon seit mehr als einem Monat gemeinsam auf das Turnier vor. Ein Plus ist zudem, dass viele Akteure seit Jahren zusammenspielen und dementsprechend top eingespielt sind.

Wie steht es mit den Fans?

Die, die es sich leisten können, nach Russland zu fliegen, werden ganz sicher Stimmung ins Stadion bringen. Aber es ist kein großes Land, weshalb die große Feier eher in Panama selbst stattfinden wird.

Werden die Menschen in Deutschland nach der WM mit Panama neben dem Kanal also auch den Fußball verbinden?

Auf jeden Fall. Das ist eine Riesensache für das Land. Und ich glaube, dass sowohl Team als auch Fans dafür sorgen werden, Panama noch bekannter zu machen.

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