Brasilien trauert um den "König" Pelés Sarg soll in Fußballstadion aufgebahrt werden
Pelés Sarg wird für eine öffentliche Totenwache im Stadion seines langjährigen Klubs aufgebart. Der brasilianische Staatschef Bolsonaro rief eine dreitägige Staatstrauer aus.
Der Sarg des verstorbenen brasilianischen Fußball-Idols Pelé soll am frühen Montagmorgen vom Albert-Einstein-Krankenhaus in São Paulo in dessen Heimatstadt Santos transportiert werden. Dort findet am Dienstag im engen Familienkreis die Beerdigung statt, wie Pelés langjähriger Club FC Santos mitteilte.
Demnach soll der Sarg mit dem Leichnam am Montag zunächst im Stadion des FC Santos in der Mitte des Spielfelds aufgebahrt werden. Die öffentliche Totenwache wird dann voraussichtlich um 10 Uhr beginnen.
Die Zeremonie soll bis 10 Uhr am Dienstag andauern, wenn der Leichenzug durch die Straßen von Santos führt - vorbei auch am Kanal 6, wo Pelés Mutter Dona Celeste wohnt. Sie wurde kürzlich 100 Jahre alt.
Bolsonaro kündigt dreitägige Staatstrauer an
Die brasilianische Regierung hat zudem eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Ein entsprechendes Dekret des scheidenden Präsidenten Jair Bolsonaros wurde am Donnerstag im Amtsblatt veröffentlicht. "Pelé, der König des Fußballs, war einer der größten Sportler aller Zeiten. Der einzige dreifache Weltmeister bewies mit seinen Taten, dass er nicht nur ein großartiger Sportler war, sondern auch ein großer Bürger und Patriot, der den Namen Brasiliens überall bekannt machte", hieß es in einer Mitteilung der brasilianischen Regierung.
Der rechte Staatschef Bolsonaro schrieb auf Twitter: "Wir trauern um einen Mann, der durch den Fußball den Namen Brasiliens in die Welt getragen hat. Er verwandelte Fußball in Kunst und Freude. Möge Gott seine Familie trösten und ihn in seiner unendlichen Barmherzigkeit aufnehmen."
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Bolsonaro scheidet am Sonntag aus dem Amt, dann übernimmt der Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva die Regierungsgeschäfte im größten Land Lateinamerikas. "Ich hatte ein Privileg, das die jüngeren Brasilianer nicht hatten: Ich habe Pelé live spielen sehen. Er spielte nicht nur. Ich habe gesehen, wie Pelé eine Show abzog. Denn wenn er den Ball bekam, machte er immer etwas Besonderes, was oft in einem Tor endete", schrieb Lula auf Twitter.
"Pelé hat uns heute verlassen. Er ging in den Himmel, um mit Coutinho, seinem großen Partner bei Santos, zusammenzuspielen. Er hat eine Gewissheit hinterlassen: Es hat nie eine Rückennummer 10 wie ihn gegeben. Vielen Dank, Pelé."
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Pelé war am Donnerstag im Alter von 82 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Edson Arantes do Nascimento, wie der Stürmer mit vollem Namen hieß, war im September vergangenen Jahres ein Tumor am Dickdarm entfernt worden. Danach musste er immer wieder zur Chemotherapie, die Medienberichten zufolge zuletzt nicht mehr anschlug. Seine letzten Tage verbrachte Pelé im Kreise seiner Familie im Krankenhaus.
Der Brasilianer war schon zu Lebzeiten eine Legende. Der Weltverband FIFA kürte ihn - ebenso wie den Argentinier Diego Maradona – zu einem der "Spieler des 20. Jahrhunderts". Mit 77 Treffern in 92 Länderspielen ist Pelé bis heute Rekordtorschütze der Seleção. Mit Brasiliens Nationalmannschaft holte er 1958, 1962 und 1970 drei WM-Titel.