Angst vor Gewalt Schiedsrichter macht Homosexualität öffentlich – und äußert scharfe Kritik
Igor Benevenuto klagt in einem Interview Homophobie in Brasilien an – und spricht emotional über seine eigenen Erfahrungen.
Der brasilianische FIFA-Schiedsrichter Igor Benevenuto hat seine Homosexualität öffentlich gemacht. In einer Folge des Podcasts "Nos Armários dos Vestiários" (etwa: In den Schränken der Umkleidekabinen) der Globo-Gruppe kritisierte der 41-Jährige auch Homophobie und Machismo im Fußball sowie in seiner südamerikanischen Heimat. "Ich habe mein Leben damit verbracht, mich selbst zu opfern, um mich vor der physischen und emotionalen Gewalt der Homophobie zu schützen", sagte Benevenuto. Der Brasilianer steht für 2022 auf der Liste der Video-Referees des Fußball-Weltverbands.
Weil Fußball als Männersache betrachtet werde, habe er in dem Sport seine Sexualität verstecken können. Wegen Gerüchten darüber sei er aber auch bei Spielen von Fans und Vereinsmanagern homophob beleidigt worden. In Brasilien, wo weltweit die meisten Schwulen getötet würden, müsse er auch mit der Angst vor dem Sterben umgehen. "Hier geht es nicht nur um Vorurteile, sondern um den Tod", betonte Benevenuto. Nun wolle er sich aber befreien: "Ich möchte Beziehungen führen können, ich möchte in Ruhe Schiedsrichter sein."
- Nachrichtenagentur dpa