Für Kanada auf dem Platz Das ist die erste trans Person bei einer Fußball-WM
Kanada zählt bei der WM zum Favoritenkreis, wenn es um den Titel geht. Doch auch abseits des Sportlichen erregt das Land aus Nordamerika Aufmerksamkeit.
Kanadas Nationalelf steht am heutigen Mittwoch unter Druck. Denn zum WM-Auftakt gab es für die Elf von Bev Priestman gegen Nigeria nur ein 0:0. Zu wenig für das ambitionierte Team, das vor dem Turnier zum erweiterten Favoritenkreis gezählt worden war. Gegen Irland (ab 14 Uhr im Liveticker bei t-online) ist daher ein Sieg fast schon Pflicht, um das Weiterkommen nicht zu gefährden.
Mit von der Partie ist dann wahrscheinlich auch Quinn. Die Stammkraft im kanadischen Mittelfeld zählt zu den wichtigsten Stützen des Teams. Geschichte hat Quinn aber auch ohne eine herausragende Leistung im ersten Spiel geschrieben. Denn Quinn ist die erste trans Person bei einer Fußball-WM.
Vor fast drei Jahren outete sich Quinn als trans und nichtbinär, also weder als männlich noch als weiblich. Auf dem Instagram-Profil schrieb Kanadas 27-jähriger Fußballstar: "Ein Coming-out ist hart. Ich weiß, dass es für mich etwas ist, das ich für den Rest meines Lebens immer wieder tun werde. Da ich seit vielen Jahren als offen trans Person mit den Menschen lebe, die ich am meisten liebe, habe ich mich immer gefragt, wann ich mich öffentlich outen würde."
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Quinn gab den Geburtsnamen ab, läuft seitdem nur noch unter dem Nachnamen auf, bevorzugt im Englischen die geschlechtsneutralen Pronomen they/them. Dazu hat sich Quinn die Brüste verkleinern lassen und zeigt das auch offen auf Instagram.
Warum Quinn bei den Frauen mitspielt
Quinn spielte zwar schon 2019 bei der Frauenfußball-WM in Frankreich mit – vor dem Coming-out. Da bei der Einteilung für die Männer- und Frauen-Teams nach Fifa-Regeln das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht ausschlaggebend ist, spielt Quinn bei den Frauen.
Bei Olympia gewann Quinn mit Kanada bereits zwei Medaillen: 2016 gab es Bronze, 2021 sogar Gold. Bei der WM 2019 schied das Team aus Nordamerika bereits im Achtelfinale aus, weshalb die Hoffnungen auf ein erfolgreiches Turnier in diesem Jahr umso größer sind. Doch dafür braucht Kanada eine gute Ausgangsposition in der Gruppenphase – und am besten drei Punkte gegen Irland.
- instagram.com: Profil von @thequinny5
- sports.yahoo.com: "Quinn: The 'ground-breaking' first out transgender player at a Fifa World Cup" (engl.)
- eurosport.de: "OLYMPIA 2021: TRANSGENDER QUINN SORGT FÜR MEILENSTEIN MIT OLYMPIA-SIEG IN TOKIO"