Wirrwarr um TV-Übertagung Vor WM: Baerbock sendet klare Worte an Öffentlich-Rechtliche
Noch ist offen, wer die WM der Fußballerinen im Sommer übertragen wird. Nun hat sich Außenministerin Baerbock eingeschaltet – und an die öffentlich-rechtlichen Sender appelliert.
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) setzt in der Debatte um die Vergabe der TV-Rechte für die Fußball-WM der Frauen auf die öffentlich-rechtlichen TV-Sender. "Das Eine ist die Fifa, an die wir eindringlich appellieren können, das Andere sind die öffentlich-rechtlichen Sender", sagte die Politikerin am Mittwochabend beim WM-Kick-Off für das Turnier in diesem Sommer in Australien und Neuseeland im Auswärtigen Amt in Berlin.
Das EM-Finale 2022 zwischen England und Deutschland (2:1) sei das am meisten geschaute TV-Sportereignis des Jahres gewesen. "Da sind wir auch wieder im ökonomischen Bereich", meinte Baerbock. Sie hoffe, "dass wir das in unseren Sendern gucken können, um die Leidenschaft derer, die Interesse haben, weiter befördern zu können", sagte die 42-Jährige. 17,952 Millionen Zuschauer sahen im Sommer 2022 die Liveübertragung aus dem Londoner Wembleystadion im deutschen TV.
Infantinos Warnung
Gut elf Wochen vor Beginn der WM in Australien und Neuseeland vom 20. Juli bis 20. August ist auch in Deutschland noch unklar, wer das Turnier im Fernsehen übertragen wird. Fifa-Präsident Gianni Infantino hatte zu Wochenbeginn angesichts der stockenden Verhandlungen davor gewarnt, dass die Spiele auch in Deutschland nicht im TV zu sehen sein könnten.
Dieses Szenario gilt es nach Meinung von DFB-Präsident Bernd Neuendorf unbedingt zu verhindern. "Der Blackout darf nicht kommen. Das wäre ein Rückschritt in Deutschland und weltweit", meinte der DFB-Chef, der seit vergangenem Monat auch Mitglied des Fifa-Councils ist. Man könne nur an die Vernunft aller Beteiligten appellieren, meinte Neuendorf.
ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hatte zuletzt Mitte April in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" geäußert, ARD und ZDF hätten "im Rahmen dieser Ausschreibung ein marktgerechtes Angebot platziert. Dass die Fifa offenbar derzeit sowohl in Deutschland als auch in anderen großen europäischen Märkten die Rechte dennoch nicht vergeben möchte, können wir für den Moment nur zur Kenntnis nehmen".
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa