Testspielsieg gegen Schweiz DFB-Star trifft und trifft – und es ist ihr fast peinlich
Die DFB-Frauen haben das letzte Spiel vor der nächste Woche startende Europameisterschaft locker gewonnen. Gegen die Schweiz drehte eine Spielerin besonders auf.
Mit einer schwungvollen 7:0-Gala im letzten Härtetest gegen die Schweiz hat die DFB-Frauennationalmannschaft am Freitag vor 5.918 Zuschauern in Erfurt leise Medaillenträume für die Europameisterschaft vom 6. bis 31. Juli in England.geweckt.
"Wir haben uns in vielen Dingen Sicherheit geholt. Es ist unser Anspruch, bei der EM zu den Favoriten dazuzugehören. Wir sehen das Potenzial, um den Titel mitzuspielen", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nach Abpfiff.
Neben Klara Bühl, die in der 6., 61. und 66. Minute traf, steuerten Lina Magull (41.), Linda Dallmann (81.), Jule Brand (89.) und Sydney Lohmann (90.+5) die weiteren Tore für die in allen Belangen überlegene deutsche Mannschaft bei. Die fliegt nun mit viel Rückenwind zum EM-Turnier, bei dem in der Vorrunde Dänemark, Spanien und Finnland die Gegner sind. "Es tut super gut, so ein Spiel zu absolvieren. Das gibt Selbstvertrauen und zeigt uns, wir sind auf dem richtigen Weg. So soll es weitergehen", sagte Bühl im ZDF.
Dreifachtorschützin Bühl zufrieden mit der Leistung
Gegen die Schweizerinnen, die die Bundestrainerin von 2012 bis 2018 betreut hatte, ging es gut los für das DFB-Team. Nach einem feinen Pass von Magull steuerte Bühl völlig allein auf die Schweizer Torfrau Gaelle Thalmann zu und schloss erfolgreich zur frühen Führung ab. Das gab zusätzliche Sicherheit. Die deutsche Mannschaft kontrollierte die Partie und wurde defensiv so gut wie gar nicht gefordert.
Kurz vor der Pause belohnten sich die Schützlinge von Voss-Tecklenburg dann für ihre steten Bemühungen. Dieses Mal legte Bühl nach einem feinen Solo für Magull auf, die aus Nahdistanz zum 2:0 traf. "Die erste Halbzeit war auch schon recht gut. In der Pause haben wir Sachen angesprochen, die wir umsetzen wollten. Und das hat sehr gut geklappt", sagte Bühl.
In der Tat hatte die deutsche Mannschaft weiter alles im Griff. Svenja Huth (54.) vergab zunächst das 3:0, als sie frei stehend an Thalmann scheiterte. Dafür zielte Bühl wenig später besser - wenn auch ungewollt. Eine Flanke der Bayern-Stürmerin vom linken Flügel schlug im langen Eck ein.
Einmal in Fahrt, legte die 21-Jährige nur fünf Minuten später nach. Im Anschluss an einen Pfostenschuss von Lea Schüller stand Bühl genau richtig und beförderte den Ball ins leere Tor. Bei ihrer Auswechslung knapp 20 Minuten vor dem Ende wurde die Dreifachschützin mit großem Applaus verabschiedet. Auch in der Schlussphase ließen die DFB-Frauen nicht nach und kamen noch zu zwei späten Treffern.
Hier können Sie den Spielverlauf im Minutenprotokoll nachlesen:
Abpfiff: Das war's! Deutschland gewinnt mit einem starken Auftritt 7:0 gegen die Schweiz. Nach einer ordentlichen ersten Hälfte drehte das Team von Bundestrainerin Voss-Tecklenburg im zweiten Durchgang richtig auf. Dabei überzeugte ganz besonders Klara Bühl, die drei Tore erzielte. In dieser Form kann die EM aus deutscher Sicht kommen.
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90. +5 Minute: 7:0 für Deutschland, Torschützin Lohmann
Jetzt wird es abenteuerlich: Die Schweizerinnen verlieren komplett die Linie. Zwei Meter vor Torhüterin Thalmann legen die Innenverteidigerinnen Lohmann den Ball quasi vor die Füße. Die Münchnerin muss nur noch einschießen und jubelt sehr zurückhaltend. Denn das ist schon fast Slapstick. Dem Publikum ist's egal, es feiert diesen Kantersieg ausgelassen.
89. Minute: 6:0 für Deutschland, Torschützin Brand
Jetzt klappt beim DFB-Team wirklich alles: Dallmann bringt den Ball von der linken Seite ins Zentrum. Dort wartet Brand, die es auf spitzem Winkel einfach mal probiert – und trifft. Ein tolles Tor, bei dem Torhüterin Thalmann allerdings alles andere als glücklich aussieht.
87. Minute: Spielerinnenwechsel bei der Schweiz: Calligaris ersetzt Bühler
85. Minute: Besonders in der zweiten Hälfte ist das ein richtig starker Auftritt der deutschen Mannschaft.
81. Minute: 5:0 für Deutschland, Torschützin Dallmann
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Twitter-Account von t-online-Sportredakteurin Melanie Muschong
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