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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Exklusiv bei t-online "Jedes Spiel 110 Prozent" – DFB-Frauen machen den Vorrundencheck
Am Freitag starten die DFB-Frauen gegen Dänemark in die EM. Wer sind die ihre Gruppengegner und was halten die Spielerinnen von ihnen?
Gleich zum Auftakt in die Europameisterschaft in England müssen sich die deutschen Nationalspielerinnen am Freitag, den 8. Juli (21 Uhr im t-online-Liveticker) gegen Dänemark beweisen. Das Team von Martina Voss-Tecklenburg spielt in der Gruppe B zudem noch gegen Spanien und Finnland.
Fans der DFB-Frauen sprachen bereits im Vorfeld von einer "ziemlich schweren" Gruppe und einem "richtungsweisenden" Auftaktspiel (mehr dazu lesen Sie hier).
Wie bewerten die deutschen Spielerinnen ihre Gegner und wie sind die Teams einzuschätzen? t-online mit dem Überblick.
Dänemark
Die dänische Mannschaft wartet gleich zu Beginn auf die DFB-Frauen. Ein starkes Team und eine Nation, die zu den Titel-Favoriten gehört. So sagt die Abwehrspielerin Jule Brand zu t-online: "Dänemark ist auf keinen Fall zu unterschätzen. Sie haben neben Pernille Harder viele gute Fußballerinnen." Harder ist seit 2009 in der A-Nationalmannschaft der Dänen, hat mit ihren 29 Jahren bereits 131 Länderspiele absolviert. Sie stand von 2017 bis 2020 in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg unter Vertrag, ehe sie zum FC Chelsea wechselte. "Gegen Dänemark wäre es wichtig, mit einem guten Spiel ins Turnier zu starten und direkt einen Dreier zu holen. Wir wissen aber auch, was wir können", sagt Brand überzeugt weiter.
Doch nicht nur die individuelle Qualität der Mittelfeldspielerin Harder und des Teams sind entscheidend. Daher betont Frohms im Gespräch mit t-online, dass "Lösungsansätze gegen das Pressing von Dänemark" gefunden werden müssten. Zudem habe Dänemark bei der EM 2017 "vorne mitgespielt", sagt die Schlussfrau und meint damit den Titel des Vize-Europameisters.
Auch Giulia Gwinn, der 23-jährigen deutschen Leistungsträgerin und Mittelfeldakteurin ist es wichtig, jeden Gegner ernst zu nehmen. Sie betont gegenüber t-online: "Man darf keinen Gegner unterschätzen und besonders Dänemark nicht. Das wird ein Härtetest. Bei so einer EM wird einem nichts geschenkt."
Spanien
Besonders nicht, wenn mit Spanien der hoch gehandelte Titelfavorit in der eigenen Gruppe wartet. "Die Mannschaft besteht ja quasi zur Hälfe aus Spielerinnen des FC Barcelona und sie sind sehr gut", sagt daher Brand weiter. Alexia Putellas ist Kapitänin und Schlüsselspielerin des spanischen Teams – allerdings wird sie aufgrund eines Kreuzbandrisses nicht dabei sein (mehr dazu lesen Sie hier). Die Mittelfeldakteurin wurde 2021 als erste Spanierin mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet und ist ebenfalls beim FC Barcelona aktiv.
Pluspunkt der Mannschaft ist so, dass sich die Sportlerinnen gut kennen und durch ihre gemeinsame Klubzugehörigkeit bereits gut eingespielt sind.
Tabea Waßmuth von der TSG Hoffenheim glaubt dennoch an ein Erfolgserlebnis gegen die Spanierinnen. "Wir wollen, egal wann Spanien kommt, versuchen gegen sie zu gewinnen", so die Stürmerin zu t-online. Sie fügt an: "Ich glaube, dass man sieht, dass das Potenzial in der Mannschaft da ist. Es ist ein Turnier, da muss man jedes Spiel zu 110 Prozent angehen und jeden Gegner total gut analysieren. Und dann versuchen, jedes Spiel zu gewinnen."
Finnland
Wenig gesprochen wird dafür über Finnland. Das Team gilt in der deutschen Gruppe als Außenseiter. Dennoch warnt Martina Voss-Tecklenburg vor der Mannschaft. "Finnland hat das physische Element, sie kommen mit aller Robustheit, haben eine großartige Mentalität und wollen auch immer Tempo nach vorne forcieren", so die Bundestrainerin in einem Interview mit "ntv".
Die erfahrene DFB-Mittelfeldspielerin Sara Däbritz, die ab der kommenden Saison für Champions-League-Sieger Olympique Lyon spielt, sagt im Gespräch mit t-online: "Wenn man als Deutschland zu einem Turnier fährt, ist immer der Traum da, den Titel zu gewinnen."
Doch sie ergänzt auch: "Es sind bestimmt sechs bis acht Mannschaften, die das Potenzial haben, um den Titel mitzuspielen. Frankreich, Spanien, England, Holland, Schweden und wir zählen auch dazu und werden alles geben, um so weit wie möglich zu kommen."
Auch Nationaltorhüterin Merle Frohms gibt sich im Gespräch mit t-online kämpferisch: "Wir wollen den Titel holen. Wir können selbstbewusst genug sein, um zu wissen, dass wir die Leistung haben und, dass wir die auf den Platz bringen können, um am Ende jeden Gegner schlagen zu können."
- Eigene Gespräche mit Merle Frohms, Tabea Waßmuth, Giulia Gwinn und Sara Däbritz in Herzogenaurach
- n-tv.de: "Fliegen nach England und wollen jedes Spiel gewinnen"