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Kuss-Skandal: Weltmeisterin Alexia Putellas zur Zukunft der Trainerin


"Werden Sachen gesagt und einige sind dumm"
Nach Kuss-Skandal: Weltmeister-Kapitänin äußert sich

Von dpa, np

25.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Alexia Putellas: Die spanische Weltmeisterin bei einer Pressekonferenz. (Quelle: IMAGO/MICHAEL ERICHSEN/imago-images-bilder)
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Der Kuss-Skandal bestimmt auch in Spiel zwei nach Spaniens WM-Titel noch immer das Geschehen. Die Zukunft der Trainerin scheint ungewiss – wie in Deutschland.

Spaniens Weltmeisterin Alexia Putellas hat sich zu Spekulationen geäußert, denen zufolge die Spielerinnen die Absetzung der neuen Nationaltrainerin Montse Tomé gefordert haben sollen.

"Es werden Sachen gesagt und einige sind wirklich dumm, aber wir sind Profis", versicherte die Weltfußballerin im Camp der Spanierinnen in Sevilla vor dem Spiel in der Nations League am Dienstag in Córdoba gegen die Schweiz: "Wir geben im Training und in Spielen immer unser Bestes."

Es ist der zweite Auftritt der Spanierinnen seit dem WM-Triumph von Sydney, der vom Kuss-Skandal um den mittlerweile zurückgetretenen Verbandspräsidenten Luis Rubiales überschattet wurde. Infolge des Übergriffs bei der Siegerehrung am 20. August wurde auch der bereits vorher schon nicht unumstrittene Weltmeister-Trainer Jorge Vilda abgesetzt. "Ich weiß nicht, warum sie Jorge gefeuert haben", sagte Putellas. "Auf den Straßen und in Medien wird viel erzählt", sagte die 29-Jährige laut der Zeitung "El País". Der Verband treffe die Entscheidungen.

Spekulationen um Tomé

Zur Ruhe kommt der Verband aber weiterhin überhaupt nicht. Dass Vildas Assistentin Montse Tomé zur Cheftrainerin aufstieg, löste die nächste Kritikwelle aus. Dass sie bei der Nominierung für die Partie am vergangenen Freitag gegen Schweden in Göteborg, die die Spanierinnen 3:2 gewannen, Jennifer Hermoso nicht in den Kader berief, befeuerte die Spekulationen um die Zukunft der aktuellen Nationaltrainerin. Tomé selbst hatte Medienberichte zurückgewiesen, wonach einige Spielerinnen auch sie nicht wollten. "Das habe ich von keiner Spielerin gehört", hatte die 41-Jährige gesagt.

Hermoso war die Spielerin, die bei der WM-Siegerehrung von Rubiales auf den Mund geküsst worden war. Sie wolle sie beschützen, hatte Tomé zu der Nicht-Berücksichtigung von Hermoso für die Nations-League-Partien gesagt.

Erst spät war ein Streik der Spielerinnen vor dem Schweden-Spiel beendet worden. "Wir sind die ersten, die in der spanischen Nationalmannschaft spielen wollen", betonte Putellas. "Wir haben geredet. Wir haben Erklärungen abgegeben. Wer uns nicht versteht, will uns nicht verstehen."

Parallelen zum deutschen Team

Bezogen auf die offene Zukunft der Trainerin ähnelt die Situation in Spanien der, in der sich auch die deutschen Spielerinnen befinden. Seit dem blamablen WM-Vorrundenaus in Melbourne müssen die DFB-Frauen ohne Cheftrainerin Martina Voss-Tecklenburg auskommen. Die 55-Jährige fehlt noch auf unbestimmte Zeit erkrankt.

Gegen Island am Dientag wird wie schon beim schwachen Auftritt in Dänemark (0:2) die etatmäßige Co-Trainerin Britta Carlson an der Seitenlinie stehen. Carlson selbst hatte trotz bestehender Spekulationen über eine Absetzung Voss-Tecklenburgs betont, dass der Cheftrainerinnen-Posten für sie nicht infrage käme.

DFB-Kapitänin Alexandra Popp hatte ein Bekenntnis zu Voss-Tecklenburg vermieden und ähnliche Aussagen getätigt wie Putellas beim spanischen Verband. "Du weißt, dass ich diese Frage nicht beantworten werde. Es ist grundsätzlich nicht unsere Entscheidung", sagte sie auf eine entsprechende Frage vor der Partie gegen Dänemark.

Bereits zuvor hatte sie sich sehr zurückhaltend bezüglich einer Weiterbeschäftigung Voss-Tecklenburgs geäußert. Auf die Frage in einem ZDF-Interview, ob es die richtige Entscheidung des Verbands sei, nach dem WM-Vorrundenaus an der Trainerin festzuhalten, hatte die Stürmerin geantwortet: "Das muss sie für sich entscheiden, und das muss natürlich dann auch der DFB entscheiden. Wir als Spielerinnen haben da keine Entscheidungsmacht. Ich kann jetzt nicht sagen 'Ich will aber nicht' oder 'Ich will auf jeden Fall'. Wir können da grundsätzlich nur spiegeln, wie die Zusammenarbeit an sich ist."

Und weiter: "Ich komme mit Martina gut aus. Ich weiß, wie sie tickt. Ich weiß, wie sie in gewissen Situationen handelt. Alle Entscheidungen, die da jetzt getroffen werden, sind allein ihre Entscheidung und die des Verbandes. Bisher hat man sich da ja relativ klar positioniert. Daher gehe ich davon aus, dass es wahrscheinlich auch erst mal so weitergehen wird."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
  • Popp-Interview mit dem ZDF
  • DFB-Pressekonferenzen
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