Europa League Wilde Nachspielzeit: Hoffenheim rettet Punkt gegen Lyon
Die kriselnden Sinsheimer und Olympique Lyon liefern sich eine umkämpfte Partie. Die Schlussphase wird zum Nervenkrimi.
Die TSG 1899 Hoffenheim und ihr umstrittener Trainer Pellegrino Matarazzo haben auch in der Europa League ein Erfolgserlebnis verpasst. Der Bundesliga-16. kam am vierten Spieltag gegen Olympique Lyon nach einer turbulenten Nachspielzeit nur zu einem 2:2 (0:0). Ausgerechnet der Franzose Valentin Gendrey erzielte vor nur 18.227 Zuschauern in Sinsheim die Führung (47. Minute) gegen den siebenmaligen französischen Fußball-Meister. Abner Vinicus glich aber aus (66.). Alexandre Lacazette (90.+3) traf nochmal für Lyon, Umut Tohumcu (90.+5) ganz spät zum Endstand.
Die Kraichgauer können damit weiter nur einen Sieg vorweisen bei zwei Remis. Matarazzo hatte sein Team gegenüber dem 0:2 gegen den FC St. Pauli auf drei Positionen verändert, unter anderem rückte U17-Weltmeister Max Moerstedt in die Startelf. Vor allem im Angriff war neuer Schwung auch bitter nötig. In drei von wettbewerbsübergreifend vier Spielen blieb die TSG zuletzt torlos.
5. Runde
Donnerstag, 28.11.
So lief das Spiel:
Georges Mikautadze, einer von Georgiens EM-Helden, schreckte die Hoffenheimer nach neun Minuten auf, als er völlig frei stehend Nationalkeeper Oliver Baumann in die Arme köpfte. Mit einer Direktabnahme aus 14 Metern vergab Abwehrchef Anton Stach dann eine Chance für die Hausherren.
Die zeigten vor allem durch Routinier Andrej Kramaric und die jungen Tom Bischof und Umut Tohumcu mehr Initiative. Bei einem Konter scheiterte Moerstedt nach einem Kramaric-Pass an der Fußabwehr von Rémy Descamps. Kurz vor der Pause glänzte der Olympique-Schlussmann noch bei einem Kramaric-Schlenzer.
Im zweiten Durchgang zeigten sich die Hoffenheimer nach vorn zunächst entschlossener und zogen das Tempo gegen den Tabellensechsten der Ligue 1 an. Einen Querpass von Bischof nutzte Gendrey zur Führung. Kurz darauf hatte Moerstedt das 2:0 auf dem Fuß, der Ball ging aber am Pfosten vorbei.
Mit einem Vierfach-Wechsel versuchte Lyons Trainer Pierre Sage noch die Wende. Die bis dato harmlosen Gästen verstärkten den Druck. Beim Ausgleich nutzte Vinicius einen Abpraller im Strafraum. Alexandre Lacazette machte in der Nachspielzeit die vermeintliche Wende perfekt, doch die letzte Antwort hatte Tohumcu.
Ein TSG-Erfolg hätte die Position von Matarazzo gestärkt, nun steht der 46-Jährige vor der Liga-Partie am Sonntag beim FC Augsburg wieder mächtig unter Druck.
- Nachrichtenagentur dpa