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EM 2024 | Viertelfinale Deutschland-Spanien: Mann-gegen-Mann-Vergleich


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Der Mann-gegen-Mann-Vergleich
Das ist Spaniens Schwachstelle

  • Jannik Meyer
MeinungVon Jannik Meyer

Aktualisiert am 05.07.2024Lesedauer: 5 Min.
Toni Kroos: Er ist der Regisseur im deutschen Mittelfeld.Vergrößern des Bildes
Toni Kroos: Er ist der Regisseur im deutschen Mittelfeld. (Quelle: IMAGO/STUDIO FOTOGRAFICO BUZZI SRL/imago-images-bilder)
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Mit Deutschland und Spanien treffen zwei Schwergewichte des europäischen Fußballs bei der EM aufeinander. Das ist der Mann-gegen-Mann-Vergleich.

Am Freitagabend ist es endlich so weit: Um 18 Uhr (im Liveticker auf t-online) wird das Viertelfinale zwischen Spanien und Deutschland durch Schiedsrichter Anthony Taylor (England) angepfiffen. Im Duell der beiden wohl formstärksten Mannschaften des Turniers werden Kleinigkeiten entscheiden. Wahrscheinlich vertrauen die Trainer Julian Nagelsmann (Deutschland) und Luis de la Fuente (Spanien) auf ihre siegreiche Anfangsformation aus dem Achtelfinale – mit einer Ausnahme. Der im ersten K.-o.-Spiel gelbgesperrte Jonathan Tah wird voraussichtlich wieder Nico Schlotterbeck aus der ersten Elf verdrängen.

Auf welcher Position sind die Spanier bestens besetzt und wo haben sie ihre Schwachstellen? t-online führt den Mann-gegen-Mann-Vergleich durch.

Torwart

Unai Simón gegen Manuel Neuer: Im Duell der Torhüter haben beide Keeper im bisherigen Turnierverlauf eine starke Bilanz vorzuweisen. Deutschlands Neuer hielt zweimal die Null und kassierte erst zwei Gegentreffer, Spaniens Simón behielt sogar dreimal die weiße Weste und musste erst einmal hinter sich greifen. Klar ist aber auch: Während Neuer Deutschland gegen Ungarn und Dänemark mit guten Paraden im Spiel hielt, hatte Simón aufgrund seiner starken Vorderleute bisher meist wenig zu tun. Das trifft allerdings nicht auf das Kroatien-Spiel zu, da parierte Simon mehrfach sensationell, hielt sogar einen Elfmeter. Die Erfahrung und Qualität spricht dennoch für Neuer.
Punkt: Deutschland

Verteidigung

Marc Cucurella gegen David Raum: Wuschelkopf Cucurella ist eine der EM-Entdeckungen. Der Verteidiger des FC Chelsea überzeugt durch seine Zweikampfstärke, schaltet sich aber immer wieder auch ins Offensivspiel ein. Da kann David Raum nicht mithalten, auch wenn er nach seiner Einwechslung die Flanke vor dem 1:1 von Niclas Füllkrug schlug. Seit dem Achtelfinale gegen Dänemark (2:0) spielt Raum in Julian Nagelsmanns erster Elf.
Punkt: Spanien

Aymeric Laporte gegen Jonathan Tah: Wenn die spanische Mannschaft eine Schwachstelle hat, dann wohl die Innenverteidigung. Laporte macht im Gegensatz zu Robin Le Normand im bisherigen Turnierverlauf noch den besseren Eindruck. Doch auch Jonathan Tah, der im Achtelfinale gesperrt fehlte, kann bisher nicht an seine Leistungen bei Meister Bayer Leverkusen anknüpfen.
Punkteteilung

Robin Le Normand gegen Antonio Rüdiger: Der Punkt geht klar an Deutschland. Le Normand dürfte bei Spanien die größte Schwachstelle darstellen. Und Rüdiger präsentierte sich besonders im ersten K.-o.-Spiel gegen Dänemark in großartiger Verfassung, gewann Zweikämpfe, hatte einen guten Spielaufbau und pushte sich und seine Mitspieler immer wieder.
Punkt: Deutschland

Dani Carvajal gegen Joshua Kimmich: Auf der rechten Außenbahn sind beide Nationen mit einem Spieler auf Weltklasse-Niveau besetzt. Dani Carvajal und Joshua Kimmich nehmen sich nicht viel. Beide sind Leader in ihren Teams und wissen genau, wie sie ihrer Mannschaft helfen können. Hier und da wirkt der 32-jährige Carvajal aber etwas abgezockter als Kimmich – beispielsweise, als er kurz vor dem Ende beim Spielstand von 1:0 gegen Italien geschickt durch Zeitspiel Zeit von der Uhr nahm. Zudem hat er auch mehr Erfahrung auf der rechten Abwehrseite.
Punkt: Spanien

Mittelfeld

Rodri gegen Toni Kroos: Auf dieser Position treffen sich die beiden wohl besten und wichtigsten Spieler der Nationen. Beide sind das Herzstück der Mannschaft, bringen auf der Sechserposition im defensiven Mittelfeld Stabilität ins Spiel und stellen das Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff dar.
Punkteteilung

Fabián gegen Robert Andrich: Die beiden Spielertypen unterscheiden sich etwas in ihrer Positionierung. Andrich agiert neben Kroos klar auf der Sechserposition, Fabián ist eher etwas offensiver, spielt im zentralen Mittelfeld. Andrich ist der resolutere Spieler, setzt häufiger auch mal ein Foul ein. Beide haben gemeinsam, dass sie einen guten Schuss aus der zweiten Reihe haben. Der Spanier traf sehenswert im Auftaktspiel gegen Kroatien (3:0), Andrichs vermeintlicher Führungstreffer gegen die Schweiz aus der zweiten Reihe wurde zurückgenommen. Insgesamt liegt Fabián hier aber vorn, denn er ist bisher einer der stärksten Spieler im Turnier.
Punkt: Spanien

Pedri gegen İlkay Gündoğan: Das Duell geht recht klar an Deutschland. Der Spanier Pedri ist ein kleiner, quirliger Spielertyp, der ohne Zweifel eines der größten Talente seiner Generation ist. Im spanischen Mittelfeld ist er aber derjenige, der am ehesten Platz für den Leipziger Dani Olmo machen müsste. Gündoğan hingegen spielt ein starkes Turnier, überzeugte besonders in den ersten beiden Duellen gegen Schottland (5:1) und Ungarn (2:0). Der deutsche Kapitän geht vorweg und setzt seine offensiven Mitspieler mit klugen Schnittstellenpässen gut in Szene.
Punkt: Deutschland

Angriff

Nico Williams gegen Jamal Musiala: Nico Williams und Lamine Yamal – diese Flügelzange Spaniens sorgt bei der EM bisher für Furore. Williams ist brandgefährlich, kann entweder selbst zum Abschluss kommen oder er legt den Ball gekonnt in die Mitte, wo Álvaro Morata oder Lamine Yamal warten. Doch auch Deutschland muss sich auf der Position nicht verstecken. Einige Experten sagten vor der EM, dieses Turnier würde das von Jamal Musiala werden. Und bisher lieferte der Bayern-Spieler, erzielte schon drei Tore und ist damit zusammen mit Cody Gakpo (Niederlande) sowie Georges Mikautadze (Georgien) und Ivan Schranz (Slowakei) Top-Torjäger des Turniers. Musiala und Williams – zwei Spieler, die in dem engen Viertelfinale den Unterschied ausmachen können.
Punkteteilung

Álvaro Morata gegen Kai Havertz: Zwei Mittelstürmer, die sehr unterschiedlich sind: Havertz ist eher der spielerische Stürmer, kein klassischer Neuner. Ganz anders sieht das bei Morata aus. Er muss von außen mit Flanken gefüttert werden, um zu glänzen. Bisher spielte er aber längst nicht so stark auf wie Spaniens Flügelstürmer. Auch Havertz’ Turnier war zunächst durchwachsen, weshalb vor dem Achtelfinale über einen Startelfeinsatz von Niclas Füllkrug diskutiert wurde. Doch mit einem starken Dänemark-Auftritt zahlte Havertz das Vertrauen des Bundestrainers zurück. Zweimal traf der Arsenal-Stürmer auch schon, beide Male per Elfmeter.
Vorteil: Deutschland

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Lamine Yamal gegen Leroy Sané: Yamal ist das wohl größte Talent des internationalen Weltfußballs und wird einen Tag vor dem Finale gerade einmal 17 Jahre alt. Er paart Kreativität, Spielfreude und Explosivität mit einer Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Deutschlands Sané ist hingegen noch nicht so richtig im Turnier angekommen, hat noch keine Torbeteiligung vorzuweisen – und stand gegen Dänemark erstmals in der Startelf. So richtig zu überzeugen wusste er aber auch da nicht. Sané ist ohnehin ein Wackelkandidat, für ihn könnte auch Leverkusens Florian Wirtz starten.
Vorteil: Spanien

Fazit

Der Mann-gegen-Mann-Vergleich zeigt: Das wird ein verdammt enges Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien werden. Der Vergleich endete mit einem 7:7-Unentschieden, beide Mannschaften bewegen sich auf Augenhöhe – auch wenn Spanien besonders in der Offensive einen Tick mehr Klasse zu bieten hat. Dafür muss Deutschland die Schwächen Spaniens insbesondere in der Innenverteidigung ausnutzen. Denn verglichen mit den anderen Mannschaftsteilen ist die spanische Nationalmannschaft dort am ehesten zu knacken.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche und Beurteilung
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