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DFB-Team | So viel Bundesliga steckt im Achtelfinalgegner Dänemark


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Vertrauter Gegner im Achtelfinale
Sie zerstörten das Sommermärchen schon einmal


29.06.2024Lesedauer: 4 Min.
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Die dänische Nationalmannschaft schaffte es bereits bei der EM 2021 überraschend bis ins Halbfinale. (Quelle: IMAGO/Markus Ulmer)

Mit Dänemark wartet ein äußerst vertrauter Gegner im EM-Achtelfinale auf die deutsche Nationalelf. Das besondere Duell lässt nicht nur den dänischen Trainer schwärmen.

Aus München berichtet Julian Buhl

Seine Augen strahlten und sein Mund formte sich unweigerlich zu einem glücklichen, zufriedenen Lächeln. Als t-online den dänischen Nationaltrainer Kasper Hjulmand am Dienstagabend nach dem 0:0 gegen Serbien bei der Pressekonferenz in der Allianz Arena auf das damit feststehende ganz spezielle Achtelfinalduell gegen die deutsche Nationalmannschaft ansprach, wäre eigentlich schon gar keine Antwort mehr nötig gewesen. Ein Blick in Hjulmands Gesicht hätte genügt, um die riesige Vorfreude des 52-Jährigen darin abzulesen. Weil Hjulmand aber ein höflicher Mann ist, antwortete er freilich trotzdem.

"Das ist wirklich ein großartiges Spiel. Es ist etwas ganz Besonderes, jetzt in Dortmund gegen den Gastgeber zu spielen", sagte er also vor dem Duell am Samstag (21 Uhr im Liveticker bei t-online). Was ihn und seine Mannschaft in diesem deutschen Fußballtempel, dem für seine besonders emotionale Atmosphäre bekannten Heimstadion von Borussia Dortmund, erwartet, weiß Hjulmand ganz genau. Das hat der ehemalige Trainer von Mainz 05, der dort vor zehn Jahren für knapp anderthalb Jahre als Nachfolger von Thomas Tuchel arbeitete, noch in bester Erinnerung.

Er habe seine Zeit in der Bundesliga damals sehr genossen. Deutschland habe eine "großartige Fußballkultur und Fußballleidenschaft. Es kommen viele Leute im Stadion", sagte der 52-Jährige. "Jetzt hier mit Dänemark gegen Deutschland zu spielen, es könnte nicht besser sein, ich kann es kaum erwarten."

Vertrauter Feind: So viel Bundesliga steckt in Dänemark

Das ist bei seinen Spielern, von denen einige ebenfalls eine Bundesliga-Vergangenheit haben oder sogar nach wie vor dort spielen, nicht anders. Schließlich ist die deutsche Nationalmannschaft ein äußerst vertrauter Feind, dem sie nun begegnen werden. "Wir lieben deutschen Fußball!", sagte Hjulmand. "Wir freuen uns – sehr viele Spieler haben eine Verbindung zu Deutschland."

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Mit Jonas Wind und Joakim Maehle vom VfL Wolfsburg, dem Leipziger Yussuf Poulsen und Union Berlins Ersatztorhüter Frederik Rönnow stehen gleich vier aktuelle Bundesliga-Profis im EM-Kader. Poulsen hatte sich das Duell mit dem EM-Gastgeber sogar im Vorfeld explizit gewünscht und freut sich jetzt auf ein "sehr geiles Spiel". Seinem ehemaligen Leipziger Teamkollegen und WG-Mitbewohner Joshua Kimmich werde er jetzt "auf jeden Fall eine Nachricht schreiben", sagte er grinsend auf entsprechende t-online-Nachfrage.

Sechs weitere Dänen spielten in der Vergangenheit in Deutschland. Pierre-Emile Højbjerg (aktuell bei Tottenham Hotspur) verbrachte seine ersten Profijahre einst beim FC Bayern. Simon Kjaer stand bei Wolfsburg, Jannik Vestergaard in Hoffenheim, Bremen sowie – genau wie Andreas Christensen – in Gladbach unter Vertrag. Thomas Delaney, der einst aus Bremen nach Dortmund wechselte, wird nun sogar in sein vormaliges Heimstadion zurückkehren.

Ex-Bayer Højbjerg als emotionaler Dänen-Leader

"Das wird ganz groß. Wir spielen für die großen Momente und die Fans freuen sich über große Momente", sagte er. Pikant: Højbjerg könnte nach seiner Rückkehr in die Münchner Arena am Dienstag jetzt möglicherweise in seinem zukünftigen Heimstadion vorspielen. Laut "Bild" wird der Mittelfeldspieler von Tottenham Hotspur nämlich mit einem Wechsel zum BVB in Verbindung gebracht.

Und das nicht ohne Grund. Denn neben Topstar Christian Eriksen ist Højbjerg mittlerweile vom vormaligen Jungstar zum emotionalen Leader der Mannschaft aufgestiegen. Das war auch beim Spiel in München immer wieder zu beobachten. Immer wieder suchte er energisch das Gespräch mit dem Schiedsrichter und umarmte ihn dabei einmal sogar eindringlich. Mal pushte er sich und seine Teamkollegen.

Symbolisch: eine Szene zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Højbjerg nach einem Zweikampf am gegnerischen Strafraum einen Einwurf herausholte. Und anschließend – ähnlich wie nach einem Tor – mit geballten Fäusten Richtung der mit dänischen Fans besetzten Südkurve jubelte. Er wird wohl auch auf das Aufeinandertreffen mit dem DFB-Team wieder besonders brennen.

Gleichzeitig ist der Respekt vor dem Gegner aber auch riesig. "Deutschland gehört zum absolut engsten Favoritenkreis. Mit Toni Kroos, der zurück im Team ist und für eine gute Balance sorgt", sagte Hjulmand.

Hjulmand reagiert verwundert über diese Frage

Als er schon am Ausgang der Allianz Arena angekommen war und dort in den Mannschaftsbus steigen wollte, konnte er aber kaum glauben, was für eine Frage er dort noch einmal gestellt bekam. Vor Überraschung und Verwunderung darüber ließ er beinahe die beiden aufeinandergestapelten To-go-Menüschalen und die zuckerfreie Cola fallen, die er in seinen Händen trug.

"Chancenlos?", fragte er also mit unüberhörbarem Unverständnis zurück. "Im Fußball? Natürlich haben wir eine Chance", sagte er. "Deutschland ist klarer Favorit, aber wir haben schon große Spiele gespielt gegen große Gegner." Hjulmand führte auch gleich konkrete Beispiele dafür an. In der Nations League haben die Dänen zum Beispiel zweimal nacheinander Frankreich bezwungen. Im EM-Halbfinale 2021 unterlagen sie England erst nach einem Tor von Harry Kane in der Verlängerung, rangen dem Titelfavoriten auch jetzt in der Vorrunde wieder ein 1:1 ab.

Die deutsche Mannschaft sollte vor Dänemark also in jedem Fall gewarnt sein. Das lehrt sie spätestens auch der Blick zurück in die Fußballhistorie. Das Achtelfinalduell ist schließlich die Neuauflage des EM-Endspiels von 1992. Auch damals war Dänemark eigentlich der klare Außenseiter, gewann das Finale am Ende aber trotzdem mit 2:0. Während die deutschen Träume damit jäh platzten, schrieb Dänemark sein eigenes Sommermärchen. Aus deutscher Sicht soll sich Geschichte am Samstag bloß nicht wiederholen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort in der Münchner Arena
  • Pressekonferenz mit Kaspar Hjulmand und Christian Eriksen am 25. Juni
  • Aussagen von Kaspar Hjulmand, Yussuf Poulsen und Thomas Delaney in der Mixed Zone
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