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FC Bayern siegt im DFB-Pokal: Über allem schwebte der Name Leon Goretzka


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FC Bayern siegt gegen Ulm
Sein Schicksal überstrahlte den Pokalabend


Aktualisiert am 17.08.2024Lesedauer: 4 Min.
Jamal Musiala (l.) und Serge Gnabry: Der FC Bayern besiegte den SSV Ulm im Pokal.Vergrößern des Bildes
Jamal Musiala (l.) und Serge Gnabry: Der FC Bayern besiegte den SSV Ulm im Pokal. (Quelle: IMAGO/nordphoto GmbH / Hafner)
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Gegen den SSV Ulm erfüllt der FC Bayern seine Pflicht und zieht in die zweite Pokalrunde ein. Doch rund um das Spiel war das Ergebnis nur eine Nebensache.

Viel verraten wollte Vincent Kompany vor dem Spiel nicht. Der Trainer des FC Bayern gab auf der Pressekonferenz vor der Pokalpartie gegen den SSV Ulm nicht einmal bekannt, welche Spieler fehlen werden. "Sie werden morgen herausfinden, wer dabei ist", antwortete er geheimnisvoll.

Es dauerte aber nicht bis zum Anpfiff, bis die Journalisten herausfinden sollten, dass Leon Goretzka es nicht einmal in den Kader geschafft hat. Bereits am Nachmittag sickerte durch, dass der Nationalspieler die Partie in Ulm vor dem Fernseher verfolgen müsste. Auch t-online erfuhr vorab davon (mehr dazu lesen Sie hier). Ein klares Signal des Trainers, dass mit Goretzka nicht geplant wird. Denn die anderen vier Optionen für das defensive Mittelfeld, Joshua Kimmich, Aleksandar Pavlović, João Palhinha und Konrad Laimer durften mit nach Ulm. In der internen Rangliste für die zwei Positionen im Zentrum steht Goretzka offenbar nur an fünfter Stelle.

Und so war das Schicksal des Nationalspielers das Thema, das den Pokalabend in Ulm überstrahlte. Das Spiel wurde angesichts der frühen Entscheidung, bereits nach 16 Minuten stand es 2:0 für den Favoriten, nur Nebensache. Sportvorstand Max Eberl stellte bereits vor der Partie im ZDF klar: "Wir haben einfach einen sehr, sehr guten Kader. Die Spieler wissen, dass ihre Situation schwierig sein kann. Das haben wir ganz klar kommuniziert. Er hat einen Vertrag, Bayern München akzeptiert alle Verträge."

"Es tut mir für ihn ein bisschen leid"

Bis 2026 ist dieser Vertrag noch gültig. Und nach t-online-Informationen ist Goretzka auch weiterhin gewillt, diesen zu erfüllen. Er will kämpfen, nicht wechseln. Die Bayern würden aber wohl einen Transfer favorisieren, um auch das Gehalt des 29-Jährigen zu sparen. Mit der Nicht-Berücksichtigung im Pokal erhöhten Kompany und die Bayern nun zweifellos den Druck auf den Spieler.

Sportdirektor Christoph Freund stellte aber klar, dass es aktuell keine Anfragen anderer Klubs für Goretzka gibt. "Aber natürlich gibt es für Leon einige Interessenten, weil er einfach ein sehr guter Spieler ist", fügte Freund an.

Für einen solchen halten ihn auch seine Mitspieler. Joshua Kimmich erklärte im ZDF: "Aus Spielersicht kann ich nur sagen, dass ich es sehr, sehr gerne mag, mit Leon auf dem Platz zu stehen. Wir alle wissen, dass wir sehr gute Freunde sind, dementsprechend tut es mir für ihn ein bisschen leid."

Und auch Thomas Müller versuchte, Goretzka in der schwierigen Zeit den Rücken zu stärken: "Leon ist einer von uns. Ich glaube, er zeigt uns als Spieler, wie wichtig wir ihm sind, und das ist gegenseitig genauso da." (Mehr zu Müllers Plädoyer für Goretzka lesen Sie hier.) Auch wenn Goretzka im Kader beliebt ist, Trainer Kompany scheint ohne ihn zu planen. Schon beim wichtigen Testspiel gegen Tottenham vor einer Woche kam der zentrale Mittelfeldspieler nicht zum Einsatz. Im Spiel der vermeintlichen Ersatzspieler und EM-/Copa-América-Nachrücker fehlte er wegen einer Beckenprellung – Palhinha und Laimer bildeten das Zentrum. Am kommenden Dienstag steht ein weiterer Test an. Der Grashoppers Club Zürich ist zu Gast in München. Es bleibt abzuwarten, ob Goretzka dort eine Chance erhalten wird.

Eine bekannte Situation

Nach dem Spiel gegen Ulm herrscht aber nun die Klarheit, dass hinter Goretzkas Fehlen bei den finalen Tests vor dem ersten Pflichtspiel tatsächlich mehr steckt. Trainer Kompany plant aktuell nicht mit ihm. Eine Situation, die der gebürtige Bochumer zum Teil schon aus dem vergangenen Jahr bekannt ist.

 
 
 
 
 
 
 

Denn auch im Sommer 2023 war er zunächst außen vor. Der damalige Trainer Thomas Tuchel plante mit Joshua Kimmich und Konrad Laimer im Zentrum, förderte zudem bereits den jungen Pavlović. Goretzka war zunächst nur Joker. Doch damals setzte sich der Nationalspieler auf den letzten Metern der Vorbereitung durch, stand in den ersten vier Bundesliga-Spielen in der Startelf.

In dieser Saison scheint die Lage aber eine gänzlich andere zu sein. Vor dem ersten Bundesliga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag in einer Woche deutet wenig darauf hin, dass Goretzka zum Einsatz kommen wird. Sich hängen lassen will der Nationalspieler aber nicht. Das stellte auch Thomas Müller klar: "Er hat keine einfache Situation gerade und trainiert aber trotzdem wirklich exzellent, das muss man ganz klar herausstellen."

Die Fragen nach seiner Zukunft werden Goretzka und die Bayern jedenfalls weiter begleiten. Wichtig wird es für ihn vor allem dann, wenn auch die Champions-League-Saison in knapp einem Monat startet. Bis 3. September müssen die Klubs ihre Kader dafür bei der Uefa melden. Man darf gespannt sein, ob der Name Leon Goretzka auf der Spielerliste des FC Bayern stehen wird. Oder ob Kompany ihn auch dabei außen vor lassen wird.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • ZDF-Übertragung im TV
  • Teilnahme an der Mixed Zone in Ulm
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