Real-Kapitän reagiert auf Diagnose Ramos lacht über Karius, auch Kroos zweifelt
Liverpools Torwart Loris Karius erlitt nach einem Ellbogen-Check von Sergio Ramos im Champions-League-Finale eine Gehirnerschütterung. Der Real-Kapitän zweifelt an den Testergebnissen und auch Toni Kroos ist skeptisch. Zudem hat Ramos Bedenken an der Schwere der Verletzung von Mohamed Salah.
Von Mitgefühl war bei Sergio Ramos keine Spur. Voller Sarkasmus hat Real Madrids Kapitän auf das Untersuchungsergebnis von Liverpools Torhüter Loris Karius und dessen bestätigte Gehirnerschütterung im Champions-League-Finale vor zehn Tagen angezweifelt.
Ramos: Es fehlt nur noch eine Firmino-Erkältung
"Es fehlt ja nur noch, dass Firmino (Liverpool-Profi, d. Red.) sagt, er habe eine Erkältung bekommen, weil er einen meiner Schweißtropfen abbekommen hat", sagte der Abwehrspieler am Dienstag der spanischen Zeitung "AS".
Auch Ramos' Teamkollege Toni Kroos äußerte Zweifel an der Verletzung von Karius. "Ich weiß nicht, ob man dadurch die Aussetzer erklären kann – sehe ich eigentlich eher nicht so. Wenn es eine Gehirnerschütterung ist und du die so extrem merkst, weiß ich nicht, ob man weiterspielen kann oder sollte", sagte der deutsche Nationalspieler bei Bild.
Krankenhaus bestätigt Verdacht
Das General Massachusetts Hospital hatte am Montag bekannt gegeben, dass Karius während der Partie in Kiew eine Gehirnerschütterung erlitt. Die beiden Patzer des Keepers seien möglicherweise auf eine "visuelle räumliche Dysfunktion" zurückzuführen.
Bei der 1:3-Niederlage war Karius kurz vor dem ersten Patzer zum 0:1 in der 51. Minute von Ramos mit dem Ellenbogen am Kopf getroffen worden (49.). Kurz darauf hatte Karius den Ball, möglicherweise wegen der Sehstörung, direkt auf den Fuß von Karim Benzema geworfen, der das 1:0 für Madrid erzielte.
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Ramos: "Salah hätte weiterspielen können"
Auch wegen der Verletzung von Liverpools Mohamed Salah sieht sich Ramos zu unrecht beschuldigt. "Wenn man sich die Aktion genau anschaut, dann klammert er zuerst an meinem Arm und ich falle auf die andere Seite", zitiert "Sport1" den 32-Jährigen.
Ramos behauptet sogar, er hätte mit Salahs Verletzung weitergespielt. "Er hätte auch weiterspielen können. Ich habe das auch schon getan, als es mir passierte. Es scheint so, als würde man es mehr hervorheben, wenn Ramos involviert ist. Ich weiß nicht, ob die Leute es anders betrachten, wenn man bei Real Madrid spielt und über Jahre hinweg erfolgreich ist“, zitiert "realtotal.de" den spanischen Nationalspieler.
Salah hatte sich bei einem harten Einsteigen von Ramos eine Bänderverletzung in der linken Schulter zugezogen und war ausgewechselt worden. Ramos beklagte, beiden Fällen werde zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Immerhin hat Ramos mit Salah nach eigenen Angaben Kontakt gehabt. Dem Ägypter gehe es bereits besser. Doch viele Freunde wird sich Ramos im Fanlager des FC Liverpool und der ägyptischen Nationalmannschaft in diesem Leben wohl nicht mehr machen.