Unions Negativserie geht weiter Kein Sieg beim Trainerdebüt – Endspiel gegen Real
Beim Trainerdebüt von Nenad Bjelica lief lange viel nach Plan für Union. Zu einem Sieg reichte es am Ende allerdings nicht, sodass Union ums internationale Überwintern zittern muss.
Bereits vor dem Auswärtsspiel bei Sporting Braga war klar, dass Union Berlin nicht in der Champions League überwintern würde. Nach der Partie sind die Aussichten auf ein Überwintern in Europa aber auch nicht groß besser geworden.
Durch das 1:1 in Portugal beim Debüt des neuen Coaches Nenad Bjelica hat Union aber trotzdem noch die Chance, als Tabellendritte in Europa zu überwintern. Dazu braucht der Bundesligist im letzten Gruppenspiel gegen Real Madrid allerdings einen Sieg – und ist auf Schützenhilfe vom SSC Neapel angewiesen.
Trotz einer gut einstündigen Überzahl riss die Unioner Sieglosserie nicht. Den letzten Dreier konnte Union am 26. August beim 4:1 in Darmstadt einfahren.
So lief das Spiel
Nationalspieler Robin Gosens (42. Minute) hatte die Gäste in Führung gebracht, Álvaro Djaló (52.) traf für die Portugiesen zum Ausgleich. Bragas Abwehrspieler Sikou Niakaté hatte nach einem groben Foul gegen Kevin Behrens in der 31. Minute die Rote Karte gesehen.
Bjelica wählte für sein erstes Spiel mit den Berlinern einen äußerst passiven Ansatz. Anstatt hoch zu pressen, stand Union zunächst tief und ließ die Gastgeber kommen. Der neue Coach hatte auf eine Viererkette umgestellt und Behrens als einzige Spitze aufgeboten. Kevin Volland dagegen kam über die rechte Seite, Gosens spielte auf dem offensiven linken Flügel.
Zu mehr Belebung nach all den Negativerlebnissen der vergangenen Wochen führten diese Maßnahmen aber nicht. Im Dauerregen von Braga entwickelte sich eine äußerst zähe Partie mit wenigen Höhepunkten. Wenn es mal gefährlich wurde, dann erst mal nur im Union-Strafraum. In der 16. Minute hätte Braga nach einem Fehler von Robin Knoche fast getroffen. Gut zehn Minuten später kam Álvaro Djaló dann völlig frei zum Kopfball, nickte aus wenigen Metern aber vorbei.
Von den Berlinern kam in der Offensive dagegen so gut wie gar nichts. Obwohl sich nach einer halben Stunde die Statik des Spiels komplett veränderte. Niakaté trat Behrens in einem Zweikampf von hinten in die Ferse und sah zunächst Gelb. Doch dann griff der Videoschiedsrichter ein - Niakaté bekam für das harte Einsteigen schließlich Rot. Nun war Union in Überzahl und Braga stand plötzlich tief.
"Wir wollen dominieren", hatte der 52-jährige Bjelica bei seiner Vorstellung gesagt. Davon war aber zumindest in der ersten Halbzeit kaum etwas zu sehen. In Überzahl dominierten die Gäste zwar den Ball und das Geschehen, einen Weg durch die Defensive der Portugiesen fanden sie aber nur selten. Bis zur 42. Minute.
Dann tauchte Gosens nach einem schnellen Konter plötzlich im Strafraum auf und machte per Flachschuss das 1:0. Nur drei Minuten später verhinderte Rönnow dann in höchster Not den Ausgleich und wehrte einen Schuss von José Fonte aus wenigen Metern ab.
Zu mehr Souveränität führte der Platzverweis bei Union also nicht. Im Gegenteil. Nach dem Seitenwechsel ging der Regen weiter und auch der zögerliche Auftritt der Gäste. Das rächte sich nach wenigen Minuten, als plötzlich Djaló auf der rechten Seite frei durch war und auf dem nassen Rasen ebenfalls per Flachschuss zum Ausgleich traf.
Wer danach eine Trotzreaktion der Berliner gewartet hatte, wurde getäuscht. Braga übernahm in Unterzahl erneut das Kommando und drängte auf die Führung. Der starke Djaló (59.), Ricardo Horta (60.) oder Simon Banza (64.) scheiterten jeweils knapp. Union dagegen wirkte völlig verunsichert.
- Eigene Beobachtungen bei DAZN
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa