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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Es geht um acht Spieler Bundesliga-Überraschung in der "Königsklasse"
Im Duell zwischen dem AC Milan und Inter Mailand geht's ums Champions-League-Finale. So viel "Deutschland" steckt in dem Stadtderby.
Für die Bundesligisten ist die Champions-League-Saison 2022/23 längst Geschichte. Als letzter Teilnehmer flog der FC Bayern im Viertelfinale gegen Manchester City raus. Aus Italien hingegen sind sogar noch zwei Teams im Rennen – die Mailänder Stadtrivalen Inter und AC treffen heute Abend (21 Uhr im t-online-Liveticker) zum Halbfinal-Rückspiel aufeinander.
Die deutlich besseren Karten auf den Finaleinzug hat Inter Mailand. Das Hinspiel gewann die "Nerazurri" mit 2:0. Die aktiven Bundesligaspieler müssen sich das Spiel also von der Couch aus anschauen. Dafür gibt es in beiden Teams aber reichlich ehemalige Bundesligaspieler.
Inter Mailand
Wer das Halbfinal-Hinspiel am letzten Mittwoch verfolgte, ist nicht um zwei Namen herumgekommen: Edin Dzeko und Henrikh Mkhitaryan. Die beiden Inter-Spieler erzielten die entscheidenden Tore im Hinspiel – und beide haben ihre Vergangenheit in der Bundesliga.
Edin Dzeko agierte von 2007 bis 2011 für den VfL Wolfsburg – und wurde 2009 überraschend Deutscher Meister mit den "Wölfen". In der Saison erzielte der Bosnier 26 Tore für Wolfsburg und hatte dadurch entscheidenden Anteil am Titel. Bundesligafans wird er zusammen mit seinem kongenialen Sturmpartner Grafite in Erinnerung bleiben. Zusammen erzielten sie 54 von 80 Treffern der Niedersachsen. Im Jahr darauf, in der Saison 2009/2010, wurde Dzeko mit 22 Toren Bundesliga-Torschützenkönig. 2011 wechselte er für 37 Millionen Euro zu Manchester City.
Nicht ganz so erfolgreich war die Deutschland-Zeit für Henrikh Mkhitaryan. Der Armene spielte von 2013 bis 2016 für Borussia Dortmund. Er erreichte mit den Borussen zwar zweimal das Pokalfinale, gewann aber keines der beiden Spiele – und daher auch keinen Titel in Deutschland. Dennoch können sich Mkhitaryans Statistiken sehen lassen: In 140 Spielen kam er auf 90 Torbeteiligungen.
Der dritte Ex-Bundesligaspieler ist in Deutschland bei mehreren Vereinen bekannt: Hakan Calhanoglu. Auch er steht bei Inter Mailand in der Startelf. In der Jugend spielte der Türke beim Karlsruher SC, wechselte dann zum Hamburger SV, bevor es zu Bayer Leverkusen ging. 2018 wechselte Calhanoglu zunächst zum AC Mailand, seit 2021 spielt er für Inter. Bekannt ist der türkische Nationalspieler vor allem für seine Schusstechnik.
Mit Robin Gosens spielt auch ein deutscher Nationalspieler bei Inter. Das Besondere bei ihm: Er spielte nie in der Bundesliga. Aus der U19 des westfälischen Klubs VfL Rhede wechselte er in die Jugendabteilung von Vitesse Arnheim. Seine erste Profistation war der niederländische Klub Heracles Almelo, danach wechselte der EM-Teilnehmer von 2021 nach Italien.
AC Mailand
Bei der Hinspielniederlage Milans stand nur ein Ex-Bundesligaspieler in der Startelf des AC: Simon Kjaer. Der dänische Innenverteidiger spielte von 2010 bis 2011 und von 2012 bis 2013 für den VfL Wolfsburg. Zwischendurch wurde Kjaer für ein Jahr an die AS Rom verliehen. In Wolfsburg kam er mit Trainer Felix Magath nicht klar. Nach seinem ersten Jahr in Niedersachsen sagte er, "dass ich nicht nach Wolfsburg zurückkehre und nie mehr für Magath spielen werde. Es hatte den Anschein, dass es sein Ziel war, meine Karriere zu zerstören." Nach seinem Rom-Jahr musste er aber zurück nach Wolfsburg, weil er für die Roma zu teuer war. Nach Magaths Entlassung im Oktober 2012 spielte er die folgenden zehn Spiele über 90 Minuten.
Eine hervorragende Entwicklung legte beim AC Milan Malick Thiaw hin. Der 21-Jährige spielte seine erste Herrensaison beim FC Schalke 04 und stieg direkt mit den Königsblauen ab. In der folgenden Zweitligasaison war er aber ein wichtiger Pfeiler beim Wiederaufstieg. Im Sommer 2022 wechselte er dann nach Italien.
Divock Origi wurde im Hinspiel nach einer knappen Stunde eingewechselt. Auch der belgische Nationalspieler arbeitete ein Jahr in Deutschland, spielte wie Kjaer für den VfL Wolfsburg (2017–2018). Durchsetzen konnte sich Origi in Niedersachsen nicht, schoss in 31 Spielen sechs Tore. Wichtig wurde er aber in den Relegationsspielen 2018 gegen Eintracht Braunschweig. Beide Spiele gewann Wolfsburg mit 1:0, ein Tor legte Origi für Vierinha auf, eines erzielte er selbst.
Eine sehr durchwachsene Saison spielt Ante Rebic. Der Kroate erzielte in der Serie A bisher erst drei Tore in 23 Spielen, im Halbfinal-Hinspiel der Champions League blieb er 90 Minuten auf der Bank. Einen anderen Status hatte er in Frankfurt. Dort spielte er von 2016 bis 2018. Zusammen mit Sebastian Haller und Luka Jovic bildete er die Frankfurter "Büffelherde" – und krönte seine Zeit in Hessen mit dem DFB-Pokal-Titelgewinn 2018 im Finale gegen den FC Bayern München.
Der fünfte Ex-Bundesligaspieler beim AC Mailand ist Aster Vranckx. Er ist noch in Diensten des VfL Wolfsburg und nur an Milan verliehen. Bei den "Wölfen" konnte er sich schon nicht durchsetzen, das änderte sich in Italien nicht. Beim Hinspiel war er nicht einmal im Kader der "Rossoneri".
- transfermarkt.de: "Kader Inter Mailand"
- transfermarkt.de: "Kader AC Mailand"
- Eigene Recherche
- spox.com: "Dänemarks Kapitän Simon Kjaer: Von Magaths Buhmann zum Weltenbummler und Lebensretter"