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Mario Götze: Der Begnadete ist wieder da


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Mario Götze
Der Begnadete ist wieder da

Von Florian Vonholdt

21.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Mario Götze: Der Weltmeister von 2014 trägt künftig das Trikot von Eintracht Frankfurt.Vergrößern des Bildes
Mario Götze: Der Weltmeister von 2014 trägt künftig das Trikot von Eintracht Frankfurt. (Quelle: Pro Shots/imago-images-bilder)
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Zwei Jahre verbrachte er in der niederländischen Eredivise, nun kehrt Mario Götze wieder nach Deutschland zurück. Hier hat er schon alles gewonnen, sogar mehrfach. Trotzdem will er es nochmal allen zeigen.

Sein Transfer im Herbst 2020 war eine echte Überraschung. Weltmeister Mario Götze wechselte von Borussia Dortmund in die Niederlande. In eine Liga, die in Europa eine eher untergeordnete Rolle einnimmt. Für diese Entscheidung ließ sich Götze viel Zeit. Erst im Oktober stand seine Unterschrift unter einem Vier-Jahres-Vertrag bei der PSV Eindhoven.

Sein Kontrakt beim BVB war nicht verlängert worden, er brauchte einen Neuanfang – nach einer schwierigen Zeit, die sowohl für ihn als auch für seinen Klub enttäuschend endete. Götze wählte die Variante eines Vereins, bei dem er nicht mehr derart dauerhaft im Fokus stand wie zuvor.

Unbeschwert und mit einer begeisternden Leichtigkeit hatte Götze ab 2010 mit seinen Dribblings und dem BVB die Bundesliga aufgemischt. Mit 19 war er zweifacher Deutscher Meister und einmaliger Pokalsieger. Die Bayern holten Götze 2013 dank einer Ausstiegsklausel für 37 Millionen Euro an die Isar.

Der Transfer wurde kurz vor dem Champions-League-Endspiel der beiden Teams publik und sorgte für einen Riesenwirbel. Ein Jahr später machte sich Götze sportlich unsterblich, als er das DFB-Team in Brasilien mit seinem Finaltor gegen Argentinien zum WM-Titel schoss. Da war Götze gerade einmal 22 Jahre alt. Doch sein Attribut "WM-Held" war ihm in der Folge mehr Belastung als Bereicherung.

Stoffwechselstörung wirft Götze aus der Bahn

Trotz einer starken Premierensaison (2013/14) beim Rekordmeister (27 Spiele, zehn Tore, neun Vorlagen) und vorzeigbarer Statistiken (114 Pflichtspiele, 36 Tore, 24 Vorlagen in drei Jahren), begannen Götzes Leistungen in München zu stagnieren – auch verletzungsbedingt. Er kehrte 2016, ein Jahr vor Vertragsende, zum BVB zurück. Doch auch hier musste man feststellen: Das "Jahrhunderttalent" war nicht mehr der Spieler, der drei Jahre zuvor den Klub verlassen hatte.

Das hatte unterschiedliche Gründe, vor allem aber gesundheitliche. Eine Stoffwechselstörung setzte ihn mehrere Monate außer Gefecht, sorgte für Gewichtsprobleme und Verletzungsanfälligkeit. In seiner ersten Saison nach seiner Rückkehr kam er so nur auf elf Ligaspiele. Götze zog sich komplett aus der Öffentlichkeit zurück, um wieder vollständig gesund zu werden.

Als er sich zurückgekämpft hatte und wieder als Torschütze und Vorbereiter in Erscheinung trat (sieben Tore und sieben Assists in 26 Partien der Saison 2018/19), hatte der damalige BVB-Trainer Lucien Favre, der Götze ohnehin vornehmlich auf dessen ungeliebter Position in der Sturmspitze spielen ließ, plötzlich gar keine Verwendung mehr für den begnadeten Strategen. Und so endete das Kapitel Bundesliga für Götze 2020 nach 231 Ligapartien für Dortmund und den FC Bayern unschön. Wie man nun weiß, aber nur vorübergehend. Sein 232. Bundesligaspiel wird er für Eintracht Frankfurt bestreiten.

Der Schritt nach Eindhoven (77 Pflichtspiele, 18 Tore, 18 Vorlagen) hat sich für Götze als richtig erwiesen. Hier gelang es ihm, sich wieder zu stabilisieren. Vor allem blieb er endlich wieder von großen Verletzungen und Krankheiten verschont, kam so zuletzt auf 29 Ligaspiele. Mehr waren es zuvor letztmals in der Saison 2014/15 gewesen. Damit wurde er unter Trainer und Förderer Roger Schmidt wieder interessant für "höhere Aufgaben". Die heißen nun Eintracht Frankfurt und vielleicht sogar wieder Nationalmannschaft. Bundestrainer Hansi Flick jedenfalls sagte bei seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr: "Für alle, die Leistung bringen und Qualität zeigen, ist die Tür offen – genauso für Mario Götze."

Viermal holte Götze die Deutsche Meisterschaft, sogar fünfmal den DFB-Pokal. Und doch ist er noch nicht fertig. Er will es allen noch einmal beweisen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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